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Untergang in Down under?

Zwei Monate sind vergangen, seit der pazifische Buchhandelsriese Redgroup Retail Insolvenz angemeldet hat, nun wird es knapp: „Wenn nicht bald ein Käufer gefunden wird, werden wir die verbliebenen 53 Angus & Robertson und neun Borders-Filialen schließen“, heißt es beim Konkursverwalter Ferrier Hodgson. Ein Zeitfenster wurde nicht kommuniziert, nach Informationen der „Sydney Morning Herald“ haben die Verwalter als Deadline zwischen vier und sechs Wochen angepeilt.

Am vergangenen Montag (30. Mai 2011) wurden 34 weitere Mitarbeiter der Redgroup-Verwaltung entlassen; damit wurde das Personal der Redgroup Retail durch Entlassungen und Verkäufe bereits von insgesamt 2327 auf 883 Mitarbeiter gekürzt. Als Redgroup Retail in die Hände der Insolvenzverwalter überging, umfasste die Kette noch 117 Filialen in Australien, 55 Filialen wurden bereits geschlossen.

Die Filialen im benachbarten Neuseeland wurden indes bereits Stück für Stück verkauft:

  • Vergange Woche kaufte die James Pascoe Gruppe 57 Filialen des Schwesterunternehmen Whitcoulls sowie fünf Borders-Shops.
  • Ende April wurden acht Universitäts-Buchhandlungen an den Privatinvestor Geoff Spong veräußert.
  • Anfang April gingen zehn neuseeländische Whitcoulls-Filialen an den australischen Reisehändler LS Travel Retail Pacific.

Das Ladenportfolio von Redgroup Retail ist breit aufgestellt und reicht von der kleinen Boulevard-Buchhandlung mit 150 qm bis zur Großfläche mit 2000 und mehr Quadratmetern; die Standorte befinden sich sowohl in 1a-Innenstadtlagen als auch in Einkaufszentren.

Hinter der Redgroup Holding für die verschiedenen Einzelhandelsunternehmen steht die Private-Equity-Firma Pacific Equity Partners (PEP), die Angus & Robertson und Whitcoulls 2004 vom britischen Medienhändler WH Smith und Borders 2008 von der gleichnamigen US-Buchkette übernommen.

Auch der Abwärtstrend der US-amerikanischen Buchhandelskette Borders hält trotz der Restrukturierungsversuche des Vorstands an. Eine Woche, nachdem der US-Filialist  eine Verlängerung des abgelaufenen Gläubigerschutzes beantragt hatte, gab das Gläubiger-Komitee ein Veto ab. Sie seien „ernsthaft besorgt“, dass dies das falsche Signal gegenüber den Gläubigern sei. Wird der Antrag durchgewunken, hat der Buchhändler noch zusätzliche 120 Tage Zeit, einen Restrukturierungsplan auszuarbeiten.

Im April haben die verbliebenen Borders-Filialen 173,1 Mio Dollar umgesetzt, unter dem Strich kletterte der Verlust von 24,3 Mio Dollar im Vormonat auf 32,1 Mio Dollar.

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