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»Wir stehen auf derselben Seite«

Heinrich Riethmüller

Verlage und Buchhandlungen wollen nicht nur Menschen für Bücher begeistern, sondern auch eine freie, demokratische Gesellschaft mitgestalten und Position beziehen, erklärte Börsenvereins-Vorsteher Heinrich Riethmüller bei seiner Eröffnungsrede zur Frankfurter Buchmesse 2018.

„Wir haben große und wichtige Aufgaben vor uns und gehen diese selbstbewusst und optimistisch an. Bücher sind ein zentrales Medium der Unterhaltung, der Information und der Meinungsbildung. Mit unseren Inhalten und unserer Vermittlungsarbeit wollen wir Kultur und Bildung fördern und zu Verständigung, Dialog und einem friedlichen Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft beitragen“, sagte Riethmüller. 

In der Buchbranche sei derzeit eine Art Aufbruchsstimmung zu verspüren: „Angestoßen durch die Ergebnisse unserer umfangreichen Buchkäufer-Studie setzen sich Verlage und Buchhandlungen so intensiv mit ihren Kunden und deren Bedürfnissen auseinander wie nie zuvor. Denn die befragten Buch-Abwanderer schätzen das Buch und haben Sehnsucht danach – jedoch kommen sie im hektischen Alltag, gestresst durch Social Media und abgelenkt durch andere Unterhaltungsformate weniger zum Lesen. Ob kleine oder große Buchhandlung, Publikums- oder Fachverlag, die Branche arbeitet in allen Bereichen daran, das Buch wieder stärker zu den Menschen zu bringen, ihnen mehr Kontaktpunkte zu Büchern und mehr Orientierung zu bieten“.

Der Markt 2018 liege aktuell einschließlich September mit -1,1 Prozent leicht unter dem Vorjahr. Man sei aber optimistisch, durch ein gutes Herbst- und Weihnachtsgeschäft noch ein ausgeglichenes Jahresergebnis zu erreichen.

Mit der Kampagne „On The Same Page“ begehen der Börsenverein und die Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr zusammen mit Partnern das 70. Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Riethmüller: „Fast täglich können wir beobachten, dass gegen Menschenrechte verstoßen wird. Wir müssen uns aktiv für sie einsetzen und von ihnen Gebrauch machen, um sie zu bewahren. Buchhandlungen und Verlage sehen sich in der Verantwortung, eine Gesellschaft, die auf den Menschenrechten basiert, mitzugestalten. Auch die gesamte Zivilgesellschaft ist aufgefordert, einen Beitrag zum Gelingen einer freien, demokratischen Gesellschaft zu leisten und sich für die Menschenrechte stark zu machen. Ansonsten bestimmen diejenigen den Diskurs, die anderen ihre Würde und ihre Rechte absprechen und Freiheiten einschränken wollen.“

Von existenzieller Bedeutung für die Buchbranche sei das Menschenrecht der Meinungsfreiheit. Riethmüller dazu: „Wir fordern mit Nachdruck, dass alle inhaftierten Autoren, Journalisten, Verleger, Kulturschaffenden und anderen politisch Gefangenen in der Türkei – und weltweit – umgehend freigelassen werden. Die Verfolgung von kritischen Stimmen und Andersdenkenden muss ein Ende haben.“

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