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Wie können Autoren im Netz Geld verdienen, Herr Racic?

Vor rund einem Jahr ist BookRix angetreten, um eine Art MySpace für die Bücher-Branche zu werden – eine Community, in der jeder seine geschriebenen Bücher, Kurzgeschichten oder Gedichte wie ein richtiges Buch gestalten, im Netz veröffentlichen, promoten und an Freunde verschicken kann. Im Interview gibt der Mit-Gründer Alex Racic einen Ausblick auf die Zeit nach dem Mitmachweb 2.0.

Wo sind die Web 2-Autoren, die schon heute Geld verdienen?
Seit 2007 gibt es Versuche, den User mit dem eigenen Content an den Portal-Werbeeinnahmen zu beteiligen oder den Content anderen Plattform-Besuchern nur gegen Bezahlung zugänglich zu machen. Der Schlüssel zum Erfolg im Web2.0 liegt deshalb vielmehr im Aufbau einer Anhängerschaft, dem Angebot an hochwertigen Inhalten sowie einer engagierten Teilnahme an den Aktivitäten der Community. Ob der Autor anschließend mit seinen Inhalten Geld auf der betreffenden Web2.0-Plattform, auf einer eigenen Webseite oder in einem Shop verdient, sei ihm überlassen. Denn jeder Autor hat seine eigenen Vorstellungen und Ziele. Die Aufgabe des Portalanbieters ist dabei die Präferenzen der Autoren zu erkennen und auf die Wünsche der Nutzer schnell zu reagieren.

Welche Portale werden den Hype des Web 2.0 überleben?
Internetbasierte Plattformen bzw. Portale, die mit einer leistungsstarken Technologie User generated content aufbereiten, präsentieren sowie starke Communities mit attraktiven Möglichkeiten zusammenführen können, werden auch in Zukunft Erfolg haben. Wer mit seinem Portal langfristige Einnahmequellen schaffen möchte, muss darüber hinaus vor allem verschiedene Faktoren wie etwa die Entwicklung des Community-Wachstums oder die  Content-Qualität genau analysieren. Hieraus kann man schließlich unterschiedliche Erlösmodelle erarbeiten, die man auch miteinander kombinieren kann. Ein mögliches Erlösmodell ist dabei die Kombination aus gut integrierter Werbung sowie die Vermarktung des User-Content – sofern dies vom User auch gewünscht ist.

Was kommt nach dem Web2.0?
Die Hoffnung ruht insbesondere auf dem Fortschritt semantischer Technologien und deren künstlicher Intelligenz. Zukunftsfähige Plattformen verzichten auf banale Stichwortsuche und stupiden Informationsüberfluss. Plattformen der Web 3.0- Generation sind noch produktiver, da sie Sinnzusammenhänge erkennen und konkrete Fragen beantworten können. Die wertvollen Erfahrungen, die Betreiber erfolgreicher Web 2.0-Plattformen gemacht haben, werden dabei von fundamentaler Bedeutung sein. Somit ist es undenkbar, dass die bewährten Techniken und Methoden komplett durch neue Lösungen ersetzt werden, nur weil man den Sprung ins neue Zeitalter schaffen möchte. Viele Plattformanbieter werden deshalb den Versuch wagen ihre Plattform in einen attraktiven Handelsort zu verwandeln, auf dem es möglich ist, qualitativ hochwertigen User-Content zu erkennen und diesen besser zu nutzen als bisher. Zwei der wichtigsten Stoßrichtungen bei der Neuentwicklung sind dabei Lösungen, die die Bedeutung von Wörtern und Texten erkennen und Techniken, die Inhalte wie Bilder, Videos oder Musik deuten können und so leichter auffindbar machen. Für die Realisierung solcher Vorhaben werden überdies auch neue Community-Strukturen und -Instanzen benötigt. Effiziente Kommunikation sowie die Kooperation zwischen Nutzern und Plattformanbietern sind zudem schon heute das Gebot der Stunde.

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