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Weniger, aber teurere Bücher

Stetiger Preisansieg: Die Taschenbuchverlage drehen ständig leicht an der Preisschraube. Neu produzierte Taschenbücher kosteten 2018 im Schnitt 10,86 Euro. Nur noch 35% der Novitäten kosten weniger als 10 Euro; 2016 waren noch zwei Drittel der Neuerscheinungen unter 10 Euro kalkuliert.

Der Marktanteil des Taschenbuchformats geht stetig weiter zurück: 2018 wurden in Deutschland rund 4% weniger Taschenbücher verkauft, über alle gedruckten Buchformate ging der Absatz „nur“ um 1,4% zurück.

Das Taschenbuch verliert bereits seit Längerem Marktanteile, teils ans E-Book, das ebenfalls wohlfeilen Lesestoff bietet und mit Preisaktionen befeuert zumindest beim Absatz zulegt, teils im Printwettbewerb ans Paperbackformat. Die Verlage setzen das Paperback naheliegenderweise für besonders attraktive Stoffe ein, bei denen der höhere Preis kein Kaufhindernis darstellt, dafür aber deutlich mehr Umsatz verspricht.

Weil buchreport den Teilmarkt Taschenbuch seit Jahrzehnten sowohl bei den Produktionszahlen als auch in der Marktentwicklung statistisch erfasst, lässt sich in diesem Segment recht gut zeigen, wie die Verlage mit der stagnierend-rückläufigen Entwicklung wirtschaftlich auskömmlich umgehen können: Mit Programmreduktion und höheren Preisen halten die Verlage das Taschenbuchgeschäft lukrativ:

  • Die Novitätenproduktion ist 2018 um 328 Titel schlanker ausgefallen als im Vorjahr – eine Drosselung um immerhin gut 8%.
  • Durch die im Vergleich zum Absatzrückgang (–4%) überproportionale Reduktion des Angebots wird die Durchschnittsauflage stabil gehalten oder sogar erhöht.
  • Die frühere Taschenbuchpreisschwelle von 9,99 Euro wurde weiter abgetragen: Nahezu zwei Drittel der 2018er-Novitäten kosten mehr als 10 Euro.
  • Im Schnitt kostet ein Titel der 2018er-Produktion 10,86 Euro, das sind 1,5% mehr als 2017.
  • Die Preisanhebungen der vergangenen Jahre schlagen beim Handel durch: Der 2018 erzielte Durchschnittspreis ist sogar um 2% gestiegen.

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