Das RWS-Segment, insbesondere die Fachliteratur in den Bereichen Recht und Steuern, gilt im Buchhandel als ein relativ stabiles Geschäft. Diesen Ruf hat es im vergangenen Jahr wieder bestätigt, auch wenn die Verlage mittlerweile emsig daran arbeiten, neue und direkte Wege zum Kunden zu erschließen, die moderne Kommunikationstechniken ihnen eröffnen.
Handel mit stabilen Umsätzen bei Recht, Wirtschaft und Steuern
Der Blick auf die Situation in Allgemein- und Fachsortiment zeigt, dass der Medienwandel trotz der Betriebsamkeit in den Verlagen recht langsam vonstatten geht. Im allgemeinen Sortiment konnte das RWS-Segment nach buchreport-Berechnungen 2009 sogar um 2,2% zulegen. Die Aufschlüsselung zeigt auch alle drei Teilbereiche im Plus:
- Die juristischen Titel, mit 55% Umsatzanteil größter RWS-Teilbereich, mit 1,3%.
- Die Wirtschaftsbücher, mit 35% Umsatzanteil an der Sparte beteiligt, lagen bei einem Plus von 2,8%.
- Die Steuerliteratur, deren Umsatzanteil am Segment im allgemeinen Sortiment bei 10% liegt, wuchs sogar um 5,8%.
Die Entwicklung der Absätze bestätigt den stabilen Trend: Während sie 2008 noch bei einem durchschnittlichen Minus von 1,7% lag, wetzte 2009 ein Zuwachs von 1,5% (Recht: 1,3%, Wirtschaft: 1,9%, Steuern: 2,4%) diese Scharte annähernd wieder aus.
Auch im Fachbuchhandel, dem wichtigsten Vertriebsweg für die RWS-Fachinformationen, sorgt der Medienwandel nicht für dramatische Einbrüche. Die Kunden schätzten den Fachbuchhandel nach wie vor als kompetente und unvoreingenommene Instanz, berichtet etwa Ralf Borowski, Inhaber der Juristischen Fachbuchhandlung am Landgericht in Essen und Mitinitiator der Arbeitsgemeinschaft Verlagsunabhängiger Juristischer Sortimenter (AG VJS) im Interview, das am Freitag in buchreport.spezial RWS Recht & Steuern erscheint. „Die digitalen Dienstleistungen werden immer noch über die Bücher finanziert“, ist der Fachbuchhändler sicher.
Verlage mit Software-Lösungen und iPhone-Applikationen
Trotzdem: Für Handel und Verlage gewinnen die neuen technischen Möglichkeiten kontinuierlich an Bedeutung. Weshalb Borowski im Interview auch faire Konditionen für den Handel beim Vertrieb etwa von Datenbank-Abos anmahnt. Dass deren Bedeutung in den nächsten Jahren stark zunehmen wird, erklärt auch der ehemalige „NJW“-Chefredakteur Martin W. Huff in einem Gastbeitrag für das buchreport.spezial RWS Recht & Steuern.Längst beackern die RWS-Verlage auch neue Felder der modernen Kommunikation jenseits der Online-Datenbanken. So arbeitet Deutschlands zweitgrößter RWS-Anbieter Wolters Kluwer auf die Verbindung von Fachinformationen und Software-Lösungen und eine ganze Reihe von Verlagen testet iPhone-Apps als Plattform für ihre Inhalte. Ausführliche Berichte dazu im buchreport.spezial RWS Recht & Steuern.
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