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VG Wort: Budrich dankt Autorinnen und Autoren

Durch die Unterstützung ihrer Autorinnen und Autoren können die Verlage Barbara Budrich und Budrich UniPress aufatmen: Knapp die Hälfte des Betrages, den die Verlage an die VG Wort hätten zurückzahlen müssen, ist ihnen durch das Engagement von Autorenseite erlassen worden. „Wir sehen das als positive Rückmeldung mit Blick auf unsere gemeinsame partnerschaftliche Arbeit – und sind zutiefst dankbar!“, sagt die Verlegerin Barbara Budrich.

Durch Urteile des EuGH und BGH aus den Jahren 2015 und 2016 stehen alle deutschen Verlage vor großen Unannehmlichkeiten, die in den Jahren 2012 bis 2015 VG Wort-Entschädigungen für die Nutzung ihres urheberrechtlich geschützten Materials erhalten hatten: Diese Gelder sind von den Verlagen an die VG Wort zurückzuzahlen. Die VG Wort ihrerseits muss die Ausschüttungen nachträglich an die Autorinnen und Autoren vornehmen, die nunmehr Anspruch darauf haben. Als kleinen Rettungsring hatte der Bundestag den Verlagen Ende 2016 die Möglichkeit eingeräumt, die Autorinnen und Autoren um Verzicht auf die per BGH-Urteil ihnen zustehenden Gelder zu bitten.

Für alle Verlage stellt dies eine unglaubliche Härte dar: Gelder, die seit den 1950er Jahren regelmäßig als Einnahmen für die Verlage in ihre Kalkulationen eingeflossen sind, standen nicht mehr zur Verfügung – Entschädigungen aus vier Jahre mussten jetzt zudem zurückgezahlt werden. „Für die Budrich-Verlage machte die ursprüngliche Forderung einen doppelten durchschnittlichen Jahresgewinn aus.“, sagt Budrich trocken. „Also, den Jahresgewinn eines erfolgreichen Jahres. Übrigens: Nicht alle Jahre jedes Unternehmens sind erfolgreich …“ Nun hat sie die Überweisung in Höhe eines vollen Jahresgewinns an die VG Wort getätigt – und ist doch erleichtert.

Die Entschädigungen, die im Wissenschaftsbereich seit vielen Jahren jeweils zur Hälfte an Verlage und AutorInnen ausgeschüttet worden waren, waren für die Verlage Bestandteil ihrer Kalkulationen. Die Kalkulationen aus vier Jahren in die Vergangenheit hin zu verändern, war den Verlagen nicht möglich. Umso wichtiger war es, die Autorinnen und Autoren ins Boot zu holen. „Wenn es denn geltendes Recht und Gesetz ist,“ so Budrich, „dass den Verlagen keine VG Wort-Entschädigung für ihre Publikationen zusteht, dann kann ich das ungerecht finden – wenn ich es weiß, kann ich damit umgehen.“ Zum Beispiel, indem Preise erhöht werden. „Doch ein Gerichtsurteil, für dessen Umstände ich absolut nichts kann, das dann noch rückwärts in mein Wirtschaften eingreift, das erscheint mir ungerecht, geschäftschädigend und im internationalen Markt eine katastrophale Benachteiligung. Wenn ich denke, wie mit anderen Branchen umgegangen wird, die – am besten noch aus eigener Schuld – in Schieflage geraten, dann habe ich den Eindruck, dass Verlagsarbeit in Deutschland zumindest von Seiten der Politik nicht geschätzt wird.“

Dass die Möglichkeit, die Autorinnen und Autoren um Unterstützung zu bitten, so großartige Ergebnisse zeitigen würde, hatte Budrich freilich nicht erwartet. „Wir sind unseren Autorinnen und Autoren sehr, sehr dankbar!“, betont sie wiederholt. Es zeige sich darin, dass das partnerschaftliche und transparente Miteinander im Sinne der Wissenschaften von den beteiligten Autorinnen und Autoren offensichtlich sehr geschätzt würde.

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