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Verleihung des Großen Preises des Deutschen Literaturfonds an Georg Klein

Die Auszeichnungen wurden im Juni bekanntgegeben, jetzt fand die Verleihung statt: Georg Klein erhielt am Montagabend den mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds. Die feierliche Preisverleihung fand im Literarischen Colloquium Berlin statt.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds für Georg Klein ist die verdiente Würdigung eines begnadeten Sprachästheten, der uns immer wieder in die Abgründe scheinbarer Alltäglichkeit schauen lässt. Dies gilt für seine Beschreibungen der alten Bundesrepublik im ›Roman unserer Kindheit‹, ebenso wie für seine Erzählungen von einer dystopischen Zukunft, die nie allzu fern erscheint. Besonders faszinierend sind seine Schilderungen von Phänomenen einer bisweilen rätselhaften Natur, welche die Menschen immer wieder neu herausfordert oder ihre seelischen Zustände widerspiegelt.“

Susanne Fischer vom Vorstand des Deutschen Literaturfonds würdigte den Preisträger: „Mit Georg Klein zeichnen wir einen Schriftsteller aus, dessen umfangreiches Werk vor allem von der Zukunft der menschlichen Gesellschaft erzählt, manchmal beklemmend in seinen skeptischen Diagnosen, aber nie ohne einen humanen Blick auf die Protagonisten. Von ›Libidissi‹ (1998) bis ›Bruder aller Bilder‹ (2021) ziehen die Romane ihre Leser unmittelbar in ihren Bann. Der preisgekrönte Autor ist zudem einer von über 700 Stipendiaten, die der Deutsche Literaturfonds in seiner über 40-jährigen Geschichte gefördert hat. Mit der großzügigen Unterstützung der Kulturstaatsministerin ermöglichen wir jedes Jahr Autorinnen und Autoren an Büchern zu arbeiten, die sonst vielleicht nie geschrieben werden würden.“

Den mit 20.000 Euro dotierten Paul-Celan-Preis erhielt zudem der Übersetzer Ulrich Blumenbach für seine Übersetzung des Romans „Witz“ des US-amerikanischen Schriftstellers Joshua Cohen (Schöffling & Co.). Dazu Susanne Fischer: „Mit ebenso großer Freude überreichen wir den Paul-Celan-Preis an Ulrich Blumenbach. Er hat unter anderem Bücher von Dorothy Parker und Jack Kerouac ins Deutsche übertragen; besonders hervorzuheben aber sind seine Übersetzungen der komplexen Sprachkunstwerke von David Foster Wallace (›Unendlicher Spaß‹) und natürlich Joshua Cohen (›Witz‹), die es dem deutschsprachigen Publikum ermöglichen, sich mit diesen wichtigen Autoren der Postmoderne auseinanderzusetzen.“

Paul-Celan-Preis 2022 geht an Ulrich Blumenbach

Im Rahmen der Preisverleihung wurde ebenfalls der mit 5.000 Euro dotierte Kranichsteiner Literaturförderpreis an Sven Pfizenmaier vergeben. Erstmals seit 2019 konnten (coronabedingt) auch wieder die Auslands-Stipendien des Deutschen Literaturfonds vergeben werden: Emanuel Maeß (Berlin) wurde mit dem New-York-Stipendium und Volker Sielaff (Dresden) mit dem London-Stipendium ausgezeichnet.

Der Deutsche Literaturfonds wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

Die Preisverleihung wurde live gestreamt. Ein Mitschnitt der Veranstaltung ist in Kürze unter www.deutscher-literaturfonds.de verfügbar.

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