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Verlag der großen Toten

Top-Thema der Zeitungen bleibt die Insolvenz von Aufbau. Die Berliner „taz“ schildert die Strategie des Insolvenzverwalters Joachim Voigt-Salus (Foto: dpa), der zunächst den Verlag mit den Buchrechten seit 1992 – die zur Insolvenzmasse des Verlags gehörten – fortführen und dann eine Einigung für alle anderen Buchrechte erzielen wolle, bevor er eine sogenannte „sanierende Übertragung des Verlages“ ins Auge fasse – einen neuen Verleger. Bis zur tatsächlichen Insolvenzeröffnung (für den 1. September zu erwarten) hoffe Voigt-Salus einen dauerhafte tragfähige Lösung mit neuem Investor präsentieren zu können. Außerdem äußert sich Detlef Bluhm vom Landesverband Berlin-Brandenburg in der „taz“ über die Aufbau-Krise.

In der „Süddeutsche Zeitung“ beschreibt Lothar Müller, inwiefern die Berliner Aufbau-Mitarbeiter bemüht sind, ihr business as usual fortzuführen. „Darum liegen hier demonstrativ die Prospekte mit dem Herbstprogramm aus, darum geben die Geschäftsführer gleich zu Beginn bekannt, dass an diesem Montag die Vertreter wie geplant auf Reisen gegangen sind, dass die Auslieferung ihren gewohnten Gang geht, dass die Gehälter der Mitarbeiter gesichert sind und die Herbstbücher wie geplant erscheinen werden.“ Außerdem fragt der Autor, was mit den zwischen 1945 und dem Treuhand-Verkauf des Jahres 1991 entstandenen Aufbau-Rechten geschieht. Denkbar sei, dass diese bei Bernd F. Lunkewitz verbleiben, der damit einen eigenen Verlag aufmachen könne, womöglich gar unter dem Namen „Aufbau Verlag“.

Die „Welt“ rekapituliert die Aufbau-Geschichte und kommt zu dem ernüchternden Fazit, dass Aufbau unter Lunkewitz die Bedeutung von einst mehr und mehr verloren habe. „Wäre in die neunziger Jahren nicht die spektakuläre Entdeckung der hier erstmals in vollem Umfang erscheinenden Tagebücher Victor Klemperers gefallen – man hätte den Aufbau-Verlag nach der Wende nicht mehr als eine erstklassige Adresse bezeichnen können.“ Schlusspunkt: „Aufbau wurde mehr und mehr der Verlag der großen Toten.“

Im „Tagesspiegel“ schreibt der Autor Richard Wagner einen Nachruf und eine Lobrede auf Aufbau.

taz.de, taz.de (Bluhm), fr-online.de, tagesspiegel.de, „Süddeutsche Zeitung“ (S. 4, 13), faz.net, Neue Zürcher Zeitung (S. 45), focus.de, welt.de

BÜCHER & AUTOREN

Günter Grass: Das Lübecker Günter-Grass-Haus zeigt den politischen Grass.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 35)

Siegfried Lenz, Günter Grass: erinnern bei eine Diskussionsrunde an Willy Brandt.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)

Gesine Schwan: Was verraten ihre Schriften über ihre Vorstellungen von Politik?
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 15)

Derek Walcott, V.S. Naipaul: Autoren mit karibischen Wurzeln streiten sich, Grund sei „Naipauls rassistisch gefärbte Abschätzigkeit“.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 16)

Internationales Literaturfestival „Assises du roman“: Höhepunkt war eine Diskussion mit dem Historiker Carlo Ginzburg.
fr-online.de

Literaturfestival LiteraTurm: zeit, wie sehr die deutschsprachige Literatur unter Strom steht.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 16)

MEDIEN & MÄRKTE

Fernsehen: Nicolas Sarkozy will den Öffentlich-Rechtlichen die Werbeeinnahmen kappen.
focus.de

Medien: Bertelsmann ist vor Ausstieg aus Sony BMG.
fr-online.de, sueddeutsche.de, Handelsblatt (S. 11)

Medien: Wie der History Channel als amerikanischer Spartenkanal mit internationalem Publikum seine Programme einsetzt.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 17)

Mobilfunk: GooglesAndroid“ kommt auf die Welt und macht dem iPhone Konkurrenz.
taz.de

SZENE

Literatur-Automaten: Zwischen Düsseldorf und Venlo – Kleingeld für ein paar Verse.
focus.de

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