
Foto: Flickr-Nutzer Eric Mueller, CC BY-SA 2.0
Im Februar hatte Penguin US dem führenden Anbieter für digitale Bibliothekslösungen OverDrive keine E-Books für die bibliothekarische Ausleihe mehr zur Verfügung gestellt, angeblich wegen Sicherheitsbedenken (hier mehr). Inzwischen sucht die Verlagsgruppe allerdings wieder den Kontakt zu Bibliotheken: Nach einem Artikel der „New York Times“ testet Penguin in Kooperation mit dem Zwischenbuchhändler Baker & Taylor eine neue Ausleihe-Lösung in Bibliotheken in Los Angeles und Cleveland.
- Bibliotheken können E-Books für den Verleih erst sechs Monate nach Veröffentlichung erwerben.
- Jeder Titel darf zeitgleich nicht an mehrere Kunden ausgeliehen werden.
- Am Ende des Jahres muss die Bibliothek das Buch erneut kaufen – oder erhält keinen Zugang mehr.
- Neben der Zusammenarbeit mit Baker & Taylor kooperiert Penguin auch mit 3M (Investor bei der Berliner E-Book-Firma txtr); das Modell sei vergleichbar, so die „NYT“.
- Als dritten Partner arbeite Penguin mit OneClickdigital zum Verleihen digitaler Hörbücher zusammen.
- Bei Random House können Bibliotheken zwar die komplette Front- und Backlist für den Verleih erwerben, allerdings hat die Verlagsgruppe zuletzt ihre E-Book-Preise für Bibliotheken deutlich angehoben (hier mehr).
- HarperCollins stellt all seine digitalen Titel für den Verleih zur Verfügung, wird ein E-Book aber öfter als 26-mal verliehen, muss die Bibliothek eine neue Lizenz erwerben.
- Die Verlagsgruppe Macmillan stellt keine E-Books für den Verleih zur Verfügung – einzige Ausnahme ist der Macmillan-Verlag Palgrave, der etwa 10000 Schulbücher anbietet.
- Auch Simon & Schuster kooperiert nicht mit Bibliotheken.
- Hachette bietet ausschließlich Backlist-Titel (bis April 2010) für den Verleih an.
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