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Unter Druck

Die Jahrespressekonferenz fand im Rahmen des Deutschen Druck- und Medientages 2016 in Bonn statt. Foto v.l.: Dieter Kleeberg, Referent Technik + Forschung; Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer; Wolfgang Poppen, Präsident; Bettina Knape, Pressesprecherin.

Der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) meldet für 2015 einen Umsatzrückgang von 2% gegenüber dem Vorjahr. Damit setzt sich der Negativtrend fort.

Nach Schätzungen des BVDM hat die deutsche Druckbranche im Jahr 2015 einen Umsatz von etwa 20,3 Mrd Euro erwirtschaftet. Im Vorjahr waren es noch 20,7 Mrd Euro. Und auch das erste Quartal 2016 läuft verhalten an:
  • Der nominale Umsatzindex für fachliche Betriebsteile ab 50 Beschäftigten ist um 0,9% gegenüber dem Vorjahresquartal zurückgegangen.
  • Der Produktionsindex für Betriebe ab 20 Beschäftigten verringerte sich um 0,7%.
Die Entwicklung einzelner Marktsegmente ist heterogen:
  • So ging der Produktionswert der Werbedrucke und Kataloge – mit einem Anteil von ca. 41% das gewichtigste Segment in der Produktionsstruktur – um 2,5% gegenüber dem Vorjahr zurück.
  • Auch Segmente der klassischen Verlagserzeugnisse wie Zeitschriften (-9,4%), Zeitungen (-4,5%) und Bücher (5,6%) büßten an Wert ein.
Positiv entwickelten sich bedruckte Etiketten und vor allem Abziehbilder: Ihr Produktionswert hat in den letzten sechs Jahren sogar um über 83% zugenommen. Das Abziehbild macht mit einem Produktionswert von knapp 100 Mio Euro bislang aber lediglich knapp 1% der Summe der Druckerzeugnisse aus. Den Anstieg in diesem Bereich führt der BVDM auf Aktionen des Handels, Merchandising und Produkt-Promotion, die oft mit dem Digitaldruck verknüpft ist, zurück.
Bei den Druckverfahren holt der Digitaldruck weiter auf:
  • 2015 wurden Produkte im Gesamtwert von 484 Mio. Euro druckformfrei im Digitaldruck gedruckt; ein Wachstum von über 80% gegenüber 2009 (267 Mio Euro).
  • Der Offsetdruck hält mit einem Anteil von 79% aber unverändert die Spitzenposition der Druckverfahren.
  • Das Tiefdruckverfahren verliert seit Jahren an Bedeutung. Sein Anteil betrug zuletzt 11,8% (2009: 15,9%), bei einem Wert von ca. 1 Mrd Euro.
Potenzial sieht der BVDM in Printmedien, deren Bruttowerbeausgaben laut Nielsen im ersten Quartal wertmäßig ein Plus von 2,5% verzeichneten. Das entsprechende Werbevolumen stieg dabei um nahezu 6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit den Segmenten Außenwerbung und Fachzeitschriften als Hauptprofiteuren. Positive Impulse für die Druckbranche könnten zudem die prognostizierten Umsatzzahlen des Einzelhandels sowie der generelle Bedeutungsgewinn der Binnenwirtschaft für die deutsche Konjunktur auslösen.
Derzeit sind in der Druck- und Medienwirtschaft 8584 Druckbetriebe mit 139.146 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 2,9% bei den Betrieben und 2,4% bei den Beschäftigten.

Foto v.l.: Bettina Knape, Pressesprecherin des Verbandes (BVDM); Günther Oettinger, EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft in der Europäischen Kommission; Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer Bundesverband Druck und Medien (BVDM)

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