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Später Rückschlag

Im August schlug ein Bericht der „New York Times“ über das raue Klima im Amazon-Management hohe Wellen. Gut zwei Monate später keilt der Onlineriese jetzt zurück: Der Artikel sei schlecht recherchiert gewesen. Die Zeitung bleibt bei ihrer Darstellung.

In dem Artikel der „NYT“ berichteten die Journalisten Jodi Kantor und David Streitfeld von selbst für amerikanische Verhältnisse harten Arbeitsbedingungen in der Amazon-Zentrale in Seattle. Beklagt wurden u.a. extreme Arbeitszeiten, verbreitetes Mobbing, miese Stimmung und hoher Leistungsdruck.

Jetzt kontert Amazon, die Autoren hätten versäumt, Fakten zu checken und Quellen zu überprüfen. Der Konzern erhebt seinerseits Vorwürfe gegen einen im Artikel zitierten Ex-Angestellten, der Amazon besonders scharf attackiert hatte: Er habe den Konzern nach Vorwürfen über schwerwiegendes Fehlverhalten verlassen. Diesen Umstand hätten die „NYT“-Autoren ihren Lesern allerdings verschwiegen.

Überhaupt sei die Darstellung der Zeitung übertrieben und sensationsheischend gewesen, heißt es in einer Amazon-Stellungnahme. Der „Guardian“ zitiert einen Konzernsprecher: „Wenn die Reporter die Fakten gecheckt hätten, wäre ihre Geschichte viel weniger sensationell, viel ausgeglichener und – seien wir ehrlich – viel langweiliger gewesen. Dann wäre sie wohl nicht auf die Titelseite, dafür aber der Wahrheit näher gekommen.“

Die angegriffene „NYT“ weist die Kritik zurück: Der Artikel sei auf Grundlage von Dutzenden Interviews entstanden. Die darin gesammelten Antworten ehemaliger und aktueller Amazon-Mitarbeiter zeigten eindeutig, dass die Autoren die Arbeitsbedingungen beim Online-Riesen zutreffend dargestellt hätten.

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