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Skoobe à la Libreka

Die Börsenvereins-Wirtschaftstochter MVB will über Libreka künftig Mietmodelle für E-Books anbieten: Die Modelle hat MVB-Geschäftsführer Ronald Schild auf den Buchtagen in Berlin vorgestellt. Seine Konzepte im Detail:
  • Mietmodell für Einzeltitel: Beim Mietmodell kann der Kunde ein einzelnes E-Book für einen befristeten Zeitraum ausleihen und zahlt dafür eine Gebühr. Der Mietpreis wird vom Verlag festgesetzt und im VLB hinterlegt. Die E-Books sind über Adobe DRM kopiergeschützt und können auf jedem Gerät gelesen werden, das Adobe DRM unterstützt.
  • Abonnement: Ein Kunde zahlt – wie beim „Skoobe“-Ausleihmodell von Holtzbrinck/Random House (hier mehr) – eine monatliche Pauschale und darf dann maximal 5 Bücher pro Monat ausleihen, die er in einem Online-„E-Bookshelf“ bzw. „Buchregal“ speichert.
  • Die Höhe der monatlichen Pauschale wurde noch nicht festgesetzt.
  • Nach bisherigem Stand der Technik können die Bücher aus dem „Bookshelf“ nur online gelesen werden. Das Angebot einer Offline-Synchronisation soll mit einem neuen E-Reader folgen (s.u.).
  • Beide Modelle will Libreka Händlern und Bibliotheken gegen Ende des Jahres als White-Label-Service anbieten, sobald die Verlage grünes Licht gegeben haben.
Daraus ließen sich unterschiedliche Geschäftsmodelle ableiten, so Schild: Ein Händler könne auch Genre-spezifische „Bücherregale“ anbieten, so dass der Kunde jeden Monat für eine feste Pauschale beispielsweise Krimis oder Science-Fiction-Romane lesen kann.

Die MVB ruft alle Branchenteilnehmer auf, bei der Mitgestaltung der neuen Geschäftsmodelle mitzuwirken und stellt dafür unter www.mvb-usergroup.de eine moderierte Online-Plattform zur Verfügung. „Gemeinsam mit Verlagen und dem Sortiment wollen wir einheitliche Nutzungsbedingungen erarbeiten. Diese sind die Voraussetzung um kundenfreundliche Verleihmodelle in den Markt bringen zu können und gemeinsam dieses lukrative Geschäftsfeld zu erschließen“, so Schild. Interessierte können sich über www.mvb-online.de/invitation für die Onlineplattform registrieren.

Um die Modelle einzuführen, müssen die MVB und die Verlage noch einige offene Fragen beantworten:

  • Wie lässt sich eine Kannibalisierung des Kaufmarktes verhindern? 
  • Bei welchen Titeln müssen Rechte nachträglich eingeholt werden?
  • Wie positioniert sich die Libreka-Leihe gegen die Wettbewerber, darunter Skoobe und der E-Book-Verleih „Onleihe“ der EKZ-Tochter Divibib in Bibliotheken?
  • Wie weit kann die MVB gehen, wenn sie immer mehr Dienstleistungen anbietet, für die es schon Lösungen in der Branche gibt? – diesmal tritt sie mit Random House und Holtzbrinck zwei mächtigen Verlagsgruppen auf die Füße.

Weitere Projekte der MVB rund um Libreka: 

  • Im Laufe dieses Jahres will die MVB einen dritten E-Reader anbieten, wie die Vorgängermodelle hergestellt von Trekstor
  • Im kommenden Jahr soll außerdem ein Social-Reading-Modell eingeführt werden. 

Mehr zum Thema im buchreport.express kommender Woche (hier zu bestellen).

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