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Simone Weinmann über »Die Erinnerung an unbekannte Städte«

In den aktuellen Herbst-Programmen finden sich zahlreiche Romandebüts deutschsprachiger Autorinnen und Autoren. buchreport stellt 18 dieser Newcomer in Steckbriefen vor. Heute: Simone Weinmann.

Mein Roman in drei Sätzen

In einer nahen, härteren Zukunft sind die Menschen auf eine bäuerliche Existenz und ihren Glauben zurückgeworfen. Zwei Jugendliche ertragen die Enge ihres Dorfes nicht mehr und brechen ins Unbekannte auf. Ihr Lehrer geht auf die Suche nach ihnen, durch eine veränderte und unsichere Welt, in Richtung des Tunnels, der in den Süden führt.

Simone Weinmann hat in Zürich bei Prof. Ben Moore in Astrophysik promoviert und einige Jahre am Max-Planck-Institut München und an der Sternwarte in Leiden gearbeitet. Heute unterrichtet sie Physik und lebt mit Mann und Kind in Zürich. 2017/18 war sie Stipendiatin des Roman-Seminars am Literaturhaus München bei Günther Eisenhuber und Annette Pehnt. „Die Erinnerung an unbekannte Städte“ (Kunstmann) ist ihr Debütroman. (Foto: Stéphanie Marie Couson)

Mein Weg zu Kunstmann

Über Meike Herrmann von der Agentur Graf & Graf, die durch das Romanseminar des Literaturhauses München auf mich aufmerksam wurde.

Das Verdienst meiner Lektorin

Wanda Jakob hat mir mit sehr viel Herzblut, Einsatz und Geduld dabei geholfen, meinen Roman flüssiger, logischer, dichter und klarer zu machen. Ich bin beeindruckt von ihrem Wissen, Sprachgefühl und Sinn für Logik und habe viel von ihr gelernt. Nebenbei auch über Wörter, die ich für hochdeutsch hielt, die es aber nicht sind.

Mein Eindruck von Literaturbetrieb und Buchbranche

Menschen, die sich beruflich mit Büchern beschäftigen, sind mir sehr sympathisch: vielseitig interessiert, idealistisch und begeisterungsfähig. Es macht Spaß, diese Welt besser kennenzulernen.

Meine Lieblingsbuchhandlung

Das Sphères in Zürich-Wipkingen und das Kapitel 10 in Zürich-Höngg.

Meine Lieblingsautoren

Kazuo Ishiguro, Tim Parks, Ian McEwan, Lionel Shriver, Jhumpa Lahiri, Siri Hustvedt, Ted Chiang, Rachel Cusk, Peter Stamm, Daniel Kehlmann, Thomas Glavinic, Annette Pehnt.

So lese ich

Jahrelang vor allem auf dem Kindle (wegen häufiger langer Zugfahrten und danach Baby), jetzt endlich wieder hauptsächlich gedruckte Bücher, abends zum Herunterkommen, wenn der Computer abgeschaltet ist, mit einem entkoffeinierten Kaffee.

Schreiben ist für mich

Ein Ort großer Freiheit. Ich liebe den Anblick einer leeren Seite und die Ahnung, was auf ihr alles passieren könnte.

Wenn ich nicht gerade schreibe

Spaziere ich gern durch den Wald und die Berge, diskutiere mit meinem zweieinhalbjährigen Sohn über die Unterschiede zwischen Radladern und Schaufeltraktoren und erfinde Physikaufgaben für meine Schülerinnen und Schüler.

Debütantinnen und Debütanten– im buchreport.magazin 07-08/2021

Warum haben Sie dieses Debüt ins Programm genommen?

Wie Simone Weinmann sich unsere Zukunft ausmalt, ist überraschend, aber erstaunlich folgerichtig – eine dystopische und zugleich archaische Welt, ganz nah an unserer und doch so fremd. Dafür hat sie die passende Sprache gefunden, eine Sprache, die mehr andeutet als zu benennen, die sich ihren Sujets tastend nähert. Ein beeindruckendes Debüt!

Wanda Jakob, Lektorin

Kommentare

1 Kommentar zu "Simone Weinmann über »Die Erinnerung an unbekannte Städte«"

  1. Hans-Werner Fanger | 26. Mai 2022 um 20:49 | Antworten

    Ich habe das Buch von Frau Weinmann zu Ende gelesen. Wie sieht Sie denn das Ende? Sind die drei in Italien angekommen oder ist der Erdkern, den Vanessa gesehen hat das Ende`?
    Vielen Dank für eine Antwort.

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