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Sättigungsgrenze für E-Books

Auch wenn der digitale Markt rapide wächst und immer mehr Leser zum E-Book wechseln: Innerhalb der kommenden zwei Jahre soll sich der digitale Anteil am Gesamtabsatz in Großbritannien bei 35% einpendeln und anschließend nur noch langsam wachsen. Davon gehen zumindest die Unternehmensberater von Bain & Company und die Marktforscher von Enders Analysis in ihrer Analyse der britischen Kreativbranche aus. Damit würde der britische Digitalmarkt eine ähnliche Entwicklung verzeichnen, wie sie sich seit 2012 in den USA beobachten lässt.

Mit Blick auf den digitalen Wandel stehen die britischen Buchverlage aus Sicht der Berater vor großen Herausforderungen:

  • Erhalt des stationären Buchhandels: Für Verlage werde es immer schwieriger, die infolge des digitalen Wandels schrumpfende Zahl der Buchhändler wirtschaftlich zu beliefern. Zugleich stehe der Handel vor der Herausforderung, von geringeren Buchabsätzen leben zu müssen, weil immer mehr Leser vom gedruckten zum digitalen Format wechseln.
  • Leser für Bücher gewinnen: Die Käufer selbst verbringen zwar immer mehr Zeit mit mobilen Geräten, doch würden diese auch für andere Medieninhalte genutzt. Es sei zu befürchten, dass eher kürzere Unterhaltungsformate bevorzugt würden, auf Kosten von längeren Buchtexten.
  • Preisentwicklung: Die Analysten gehen nicht davon aus, dass die Buchpreise – analog zu den Preisen von Musikalben – durch die digitalen Preisgestaltung deutlich sinken werden. Auch Abomodelle seien für Leser nicht so attraktiv wie für Musik-Fans, da die Leser und das Buchangebot zu heterogen seien. Bei Nischenthemen könnten sich Abomodelle (und somit andere Preismodelle) dagegen durchsetzen, weil dabei eine klar abgegrenzte Zielgruppe angesprochen werde.
  • Schutz vor E-Book-Piraten: Piraterie sei ein großes Problem und werde auch durch DRM nicht eingedämmt, da das Knacken des Kopierschutzes für die Konsumenten „trivial“ sei (s. auch das buchreport-Webinar „Wie geht es weiter mit dem Kopierschutz?“). Insbesondere bei Lehrbüchern drohen aus Sicht von Bain & Company enorme Schäden durch illegale Downloads.
Trotz dieser Herausforderungen werde sich das Herz der Branche in den kommenden Jahren nicht verändern, da „Geschichten uns unmittelbar berühren“. So könne man jede Wette eingehen, dass die Verlage auch in Zukunft eine entscheidende Rolle für den wachsenden globalen Buchmarkt spielen werden. 

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