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Roman mit 40.000 Vormerkern

Schnell vergriffen, seit heute wieder lieferbar: Der Siegertitel des Deutschen Buchpreises, Frank Witzels Roman mit dem schön-sperrigen Titel „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ (Matthes & Seitz) steigt in dieser Woche bei den Belletristik-Hardcovern auf Platz 8 ein (Foto: Gianni Plescia). Der Titel dürfte im Ranking noch weiter nach oben klettern, denn seit heute wird er wieder über Prolit ausgeliefert.

Witzels Roman, den der Berliner Independent-Verlag Matthes & Seitz vor der Verleihung in 2 Auflagen mit lediglich 9000 Exemplaren gedruckt hatte, war innerhalb kurzer Zeit vergriffen. Mit der Bekanntgabe des Preisträgers starteten bei der Druckerei Pustet in Regensburg die Maschinen mit dem Druck der 3. und 4. Auflage, berichtet Matthes-&-Seitz-Vertriebsleiter Sascha Eckart. Die Nachfrage nach dem Buch habe rasch angezogen auf 40.000 Vormerker, die laut Eckart jetzt von der kleineren Buchhandlung bis zum Filialisten rasch bedient werden sollen. Was weitere Druckaufträge angeht, will der Verlag die Entwicklung abwarten, man könne jederzeit und schnell reagieren: „Die Druckerei steht bereits in den Startlöchern.“

Erste Erfolge auf dem Lizenzmarkt

Ob Witzels Roman in ähnliche Auflagenregionen emporsteigen könnte wie erfolgreiche Siegertitel der Vorjahre, die Auflagenhöhen von 150.000 („Die Habenichtse“ von Katharina Hacker) bis 450.000 („Der Turm“ von Jürgen Tellkamp) erreichten, bleibt abzuwarten. Fest steht bereits jetzt, dass der mit knapp 30 Euro relativ hochpreisige Titel dem Buchhandel kurzfristig einen ordentlichen Umsatz – nimmt man die Vorbestellerzahlen – von deutlich über 1 Mio Euro beschert. Dabei hatte es Witzels Agentin Elisabeth Ruge durchaus nicht leicht, das Buch an einen Verlag zu bringen; von 40 angefragten Häusern sagte nur Matthes & Seitz zu.

Erste Erfolge verbucht der Verlag durch die Auszeichnung jetzt auch auf dem Lizenzmarkt: Der Roman wurde bereits nach Frankreich, Niederlande, Dänemark, China und Saudi-Arabien verkauft; mit Verlagen weiterer Länder werde verhandelt.

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