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Reprodukt Verlag führt Crowdfunding durch

Steigende Energie- und Rohstoffpreise sind auch (oder vor allem) für kleinere Verlage ein erhebliches Problem. Mit Sorge schaute der Berliner Comicverlag Reprodukt daher auf das kommende Herbstprogramm.

30 Titel sind geplant, doch wirtschaftlich ist das unter schwierigen Umständen ein Wagnis, wie es beim Verlag heißt. Mit einem Scheitern habe man sich zwar nie beschäftigen wollen, doch die Unsicherheit war am Ende so groß, dass man sich in Berlin (durchaus mit zwiespältigen Gefühlen) erstmals auf eine Crowdfunding-Aktion auf der StartNext-Plattform einließ. Ohne Unterstützung wäre das Herbstprogramm knapper ausgefallen, einige Titel hätten auf 2023 oder 2024 verschoben werden müssen, heißt es.

Grafiken: Adrian Timine, Arne Bellstorf (Reprodukt Verlag)

Das erste Ziel: 30.000 Euro. Damit wäre zwar das Herbstprogramm nicht durchfinanziert, wie ein Verlagssprecher auf buchreport-Anfrage betont, doch das finanzielle Risiko wäre deutlich geringer. Die Resonanz überraschte den Verlag dann aber doch: Binnen weniger Tage waren 25.000 Euro erreicht, gerade wurde die (erste) Zielmarke übersprungen, aktuell steht das Projekt bei rund 33.000 Euro (Stand 13. April). Rund 370 Unterstützer haben eines der verfügbaren Pakete erworben – ab 10 Euro geht es dort los. Die teuersten Unterstützerpakete sind 1000 Euro wert, als Dankeschön lobt der Verlag dafür ein „Meet and Greet“ auf dem Comic-Salon Erlangen inklusive Übernachtung aus. Comicfreunde können aber auch freie Beträge ohne dazugehörige „Gimmicks“ spenden, u.a. Orginalzeichnungen der Comic-Künstler.

„Überwältigt“

Von der Resonanz sei man überwältigt, heißt es beim Verlag. Das nächste Ziel ist definiert: Beim Erreichen der Marke von 45.000 Euro könnten auch einige geplante Neuauflagen realisiert werden. Denn das ist in jedem Fall ein Wunsch des Verlags: Während die Novitäten über die normalen Vertreterreisen und Vorbestellungen halbwegs sicher geplant werden können, sind Investments in die Backlist immer eine Wette auf die Zukunft. „Da reden wir von einer Investition für die nächsten zehn Jahre“, heißt es bei Reprodukt. „Das muss man sich auch leisten können.“ Genau hier soll die Crowdfunding-Aktion etwas mehr wirtschaftliche Luft geben.

Die starke Beteiligung der eigenen Leser wertet man bei Reprodukt als „Dankeschön“, das man aber auch nicht dauerhaft einem Belastungstest unterziehen wolle. Die Aktion wird auf absehbare Zeit nicht wiederholt.

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