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ReBoot-Konferenz: »Es gibt kein Zurück!«

Parallel zur digitalen Frankfurter Buchmesse hat die virtuelle Netzwerkkonferenz ReBoot: Books, Business and Reading über verlegerische Entwicklungen in Zeiten einer Pandemie diskutiert. Nach Angaben der Veranstalter haben sich  200 Teilnehmer aus 28 Ländern beteiligt.

Der Grundtenor der Beiträge war unaufgeregt, aber von dem Eindruck getragen, dass es keine Rückkehr zu Marktbedingungen im Buchhandel aus Zeiten vor der Pandemie geben wird. Die Pandemie-Erfahrung dürfte dafür den Weg bahnen zu innovativen und vielversprechenden Ansätzen eines neuen, hybriden Verlagsgeschäfts. Thesen aus der internationalen Diskussion:

  • Mehr Direktvermarktung: Ansätze, bei denen Verlage und Händler das Endkundengeschäft über Communities und digitales Marketing neu definieren, werden wichtiger.
  • Digitale Zuwächse: Bei einer Vielzahl digitaler Angebote gibt es deutliche Zuwächse, darunter Hörbücher im Streaming, Abonnementmodelle und regionale Kooperationsplattformen.
  • Kritische Logistik: In der Coronakrise wurde die Logistik zur Schwachstelle, als Liefer- und Versorgungsketten unterbrochen wurden; diese Erfahrung müsse strategisch neu überdacht werden.
  • Belebung der Backlist: Thematisch rückt die Backlist auch wegen oft verschobener Neuerscheinungen in den Vordergrund. Die Backlist erfordert aber ein viel präziseres Zielgruppenmarketing und eine entsprechende Datenanalyse.
  • Stärken des Standorthandels: Im Buchhandel sind es gerade kleinere Einheiten mit weniger als 500 qm Verkaufsfläche in kleineren Städten, die der Krise und den Bedürfnissen der Kunden am besten begegnen können.

„Es gibt kein Zurück“, fasst John Ingram vom weltgrößten Buchlogistiker Ingram (USA) die Einschätzungen zusammen.

Weitere Einschätzung aus den Diskussionspanels:

  • Die „Vielfalt auf dem Markt, zwischen physischen und digitalen Angeboten“ sei die wichtigste Stütze zur Stabilisierung, so Jenny Bjuhr Berggren vom schwedischen Verlagshaus Bonnier.
  • Die Verlage hängen zu sehr an ihrer internen Perspektive, sagte Nitasha Devasar, CEO Indien beim Wissenschaftsverlag Taylor & Francis, es sei wichtig, die Kunden in den Mittelpunkt zu stellen.
  • Die Omnichannel-Strategie der deutschen Thalia-Kette übersetzte CEO Michael Busch mit der Offenheit, Bücher in jeder Form und über alle Vertriebskanäle an Kunden verkaufen.

Aufzeichnungen der virtuellen ReBoot-Konferenz, der vier vorbereitenden Workshops und eine ausführliche Dokumentation sollen ab 20. Oktober online verfügbar sein unter www.rebootbooks.org

Die Veranstaltung ReBoot: Books, Business and Reading ist eine Initiative von Rüdiger Wischenbart Content and Consulting (Österreich), Carlo Carrenho (Schweden und Brasilien) und Klaus-Peter Stegen (Deutschland). buchreport ist Medienpartner

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