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Die Verlags-Agenda 2020

Was wird das neue Jahr den Verlagen an Chancen und Herausforderungen bringen? Die Berater Nikola Ulrich und Markus Wilhelm blicken nach vorn, beleuchten fünf wichtige Trends und empfehlen zukunftsfähige Maßnahmen.

Auch 2020 wird der Prozesschannel von buchreport.de regelmäßig und aktuell über neue Entwicklungen berichten.

Nikola Ulrich ist bei den Publisher Consultants als Prokuristin tätig. Markus Wilhelm ist Geschäftsführender Gesellschafter des Beratungsunternehmens. Foto: Publisher Consultants.

1. Nachhaltigkeit in der Buchproduktion

Spätestens seit der Fridays-for-Future-Bewegung ist das Thema Nachhaltigkeit wieder weit oben auf die gesellschaftliche Agenda gerückt. Auch Verlage beschäftigen sich verstärkt mit dem Thema, setzen auf Folienverzicht und ressourcenschonende Produktion. 2020 wird das Thema weiter an Bedeutung gewinnen.

Dabei werden Verlage nicht nur die eigentliche Medienherstellung berücksichtigen – also nicht nur Produktformen und -verpackungen, sondern auch die Produktionsstrukturen und Produktionsprozesse. Denn wo effizient gehandelt wird, werden auch weniger Ressourcen verbraucht.

Was allerdings die Angebote der Zulieferer und Dienstleister betrifft, so gilt es kritisch zu bleiben und sich nicht von Lösungen blenden zu lassen, die keinen wirklichen Nachhaltigkeitseffekt haben, sondern reines „Greenwashing“ sind.

2. Produktinnovationen erfolgreich umsetzen

Es gilt neue Produkte und Services möglichst effizient an die richtige Zielgruppe zu bringen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Zukunftsfähige Geschäfts- und Erlösmodelle können die Anforderungen an Produktion und Prozesse sowie an Dienstleister und Partner grundlegend verändern.

Solche neuen Leistungen sollten allerdings stets strategisch fundiert sein. Umso leichter fällt es dann, konkrete, zielführende Maßnahmen fürs operative Geschäft abzuleiten.

3. Kooperation statt Konkurrenz

Sobald der Wettbewerb hart auf Verdrängung hinausläuft, richten Unternehmen fast reflexartig alle ihre Handlungen auf Verteidigung aus.

Aber ist es in den heutigen Zeiten des vernetzten Arbeitens und Handelns überhaupt sinnvoll, sich in immer mehr Details voneinander abgrenzen zu wollen? Oder sollten Verlage das Augenmerk nicht lieber verstärkt auf Gemeinsamkeiten und (für den Kunden) sinnstiftende Kombinationen der verschiedenen Kompetenzen ausrichten?

Der Channel Produktion & Prozesse

Weitere Lösungen, Impulse und Erfahrungsberichte für die Verlagsproduktion lesen Sie im Channel Produktion & Prozesse von buchreport und Channel-Partner Publisher Consultants. Hier mehr…

Ganz besonders relevant ist diese Überlegung in allen Bereichen, die der Kunde gar nicht wahrnimmt, etwa in der Herstellung, IT oder Verwaltung. Als Wettbewerber in diesen Bereichen zusammenzuarbeiten, kann beträchtliche Synergien hervorbringen. Auch darüber hinaus empfiehlt es sich, gründlich zu untersuchen, ob, wo und wie man durch gemeinsames Agieren Potenziale realisiert – und wo man es besser vermeiden sollte.

4. Standardisierung

Die Möglichkeiten der Standardisierung für publizierende Unternehmen sind so vielfältig wie die Unternehmensbereiche, für die sie erdacht werden. Sie alle versprechen eine höhere Professionalisierung, Modernisierung und Effizienz.

Aber im Detail gleicht kein Unternehmen dem anderen. Es stellt eine große Herausforderung dar, die für das eigene Unternehmen, seine Produktionen und Prozesse passenden Standards auszuwählen und nutzenstiftend zu implementieren. Es lohnt sich, über den Tellerrand zu schauen und nach Best Practices in vergleichbaren Unternehmen zu forschen – auch was Methoden und Tools betrifft.

5. Digitalisierung heißt Vernetzung

Die aktuellen und künftig zu erwartenden technischen Entwicklungen führen zu neuen Formen der Zusammenarbeit und Vernetzung. Somit betrifft die Digitalisierung längst nicht allein die Produktformen und Services, die ein Unternehmen anbietet, sondern auch die Art und Weise, wie die verschiedenen Bereiche des Unternehmens intern zusammenspielen. Auch Organisation und eingesetzte Technologien können einen erheblichen Wertbeitrag leisten.

Wer also zwar nach außen hin seine Produkte und Services digitalisiert, aber im Innenverhältnis mit Prozessen wie vor Jahrzehnten arbeitet, springt zu kurz und verpasst viele Chancen, die die Digitalisierung bringt.

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