Die Wissenschaftspublizistik und ihre Geschäftsmodelle sind im Umbruch. Initiativen wie das Prestigeprojekt »Deal« der deutschen Wissenschaft zeigen: Die Akteure in der Wertschöpfungskette müssen ihre Rollen neu definieren.
Baustelle Wissenschaftskommunikation: Im Zeichen von „Open Science“ geht es nicht nur um die Schaffung eines offenen und möglichst effizienten Informations- und Publikationssystems, in dem die Wissenschaftler ihre Forschung untereinander teilen, sondern auch um viel Geld. Weil die Geschäftsmodelle umgekrempelt werden, müssen sich die Akteure fragen, welche Rolle sie in der Wissenschaftswelt künftig spielen werden – mit offenem Ausgang.
Ein System am Wendepunkt
Konferenzen und Absichtserklärungen künden seit Jahren von Open Access (OA), mit dem wissenschaftliche Arbeiten und Erkenntnisse für jedermann frei zugänglich gemacht werden. An der Umsetzung hapert es jedoch: Noch immer sind Abonnementmodelle bei Zeitschriften weit verbreitet, während der Anteil originärer OA-Zeitschriften nur langsam steigt. Um den – auch politisch gewollten – Systemwechsel zu OA zu beschleunigen, werden zunehmend komplexe Transformationsverträge geschlossen, mit denen die Übergangsphase gestaltet wird.
2018 hat sich der Druck nochmals erhöht: Vor einem Jahr wurde der Markt durch den Radikalplan der EU aufgeschreckt, demzufolge Forscher künftig nur noch Fördergelder bekommen sollen, wenn sie ihre Ergebnisse OA publizieren. Um als Hebel wirksam zu sein, braucht es hierfür eine breite Übereinkunft öffentlicher wie privater Geldgeber, die bisher noch nicht gegeben ist. Das politische Signal von „Plan S“ ist aber unmissverständlich: An OA führt auf Dauer kein Weg vorbei.
Wieso »Deal« eine große Nummer ist
In Deutschland zeigt sich der Systemumbau – und damit verbunden: die Unsicherheit in den Geschäftsmodellen der Branche – besonders eindrücklich im Großprojekt „Deal“. Für das...
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Perfekte Bedingungen für Disruption
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