
Mehr als ein Jahrzehnt ist es her, dass am Hafen des kleinstädtisch strukturierten Bremer Stadtteils Vegesack das Einkaufszentrum Haven Höövt eröffnete. Damals, im Jahr 2003, zog die Buchhandlung Grüttefien (heute Thalia) mit einer Filiale ins Center, für die alteingesessene Buchhandlung Otto und Sohn folgten schwierige Jahre: „Das haben wir zu spüren bekommen“, erinnert sich Geschäftsführer Martin Mader. „Die Passantenströme wurden umgeleitet, in der Innenstadt gab es hohen Leerstand.“
Mittlerweile hat sich die Situation ins Gegenteil verkehrt: Das Center befindet sich nach der Insolvenz der Betreibergesellschaft im Niedergang, die Innenstadt dagegen floriert wieder. Zahlreiche Mieter haben sich aus dem Center verabschiedet, auch Thalia zieht in die Fußgängerzone um – auf 400 qm in 1a-Lage an der Gerhard-Rohlfs-Straße ? und wird damit erneut zum Problem von Otto und Sohn, dessen 350 qm großes Geschäft sich nur wenige Hundert Meter entfernt in einer 1b-Lage befindet.

Da kann man dann nur sagen:,Wer zuerst kommt, gewinnt auch`.
Mal sehen, was da in diesem Bremer Stadtteil nach der Eröffnung
von Thalia sich zeigen wird.
Es zeigt sich eben leider auch in größeren Städten, wie z, B. in Stuttgart oder in München der Buchhandel gerade einem großen
Verdrängungswettbewerb unterworfen ist.
Ob dies überhaupt einen Sinn macht, bleibt nach vorne offen.
Zusätzlich spielen da auch hohe Mieten eine große Rolle und
im Buchhandel wird eindeutig die Vielseitigkeit im Angebot der
Medien deutlich. Das Buch in haptischer Form (also in alter Form
ein Buch lesen und dabei in den Händen halten) sieht sich den
E-Books und einer wachsenden Digitalisierung gegenüber.
Buchhandlungen, wie z. B. Otto u. Sohn und auch kleinere
Buchläden können nur bestehen, wenn sie in ihrer Beratung
zum Kunden hin ,einfach spitze ` bleiben.
Ein anderer Punkt ist die Dekoration der Schaufenster. Und
diese sollten kleinere Buchhandlungen vor allem ausbauen
und ihre Auslagen in Abständen wechseln.
H. Kraft