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Oetinger vollzieht Umzug und strukturiert Arbeitsprozesse neu

Julia Bielenberg, Thilo Schmid und Christian Graef verbinden mit dem Umzug ein umfassendes Change Management. (Foto: Jörg Schwalfenberg)

„Zwischen Bullerbü und Innovationsspeicher“ – so überschreibt der Kinderbuchverlag Oetinger seinen Umzug von Hamburg-Duvenstedt in einen kernsanierten Speicher in Altona Ende August. Der Umzug war bereits seit langem angekündigt und geht mit einer umfassenden Zukunftsstrategie der Verlagsgruppe einher.

60 Jahre lang war der Verlag auf mehrere Häuser am Stadtrand verteilt, am 31. August wechseln die 120 Mitarbeiter nun in einen historischen Speicher, in direkter Nähe des Altonaer Bahnhofs in Hamburg. Die zentrale Lage in einem kreativen Viertel soll u.a. für kürzere Arbeitswege sorgen und somit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Oetinger nutzt den Speicher bereits seit 2008 als zweiten Standort für einige Abteilungen, künftig sitzen alle Mitarbeiter unter einem Dach.

Der Umzug soll auch neue Arbeitsprozesse ermöglichen: In Duvenstedt saßen die Mitarbeiter nach Abteilungen getrennt in separaten Häusern. Künftig soll es großzügige, lichtdurchflutete Flächen geben, auf denen alle Mitarbeiter des Verlags zusammenkommen, so Oetinger. Es wird keine festen Arbeitsplätze geben, sodass Mitarbeiter sich jeden Tag neu zusammenfinden können. Der Austausch zwischen den
Abteilungen und vernetztes Arbeiten sollen damit gefördert werden. Das gelte auch für die Chefs. Die Raumplanung hat sich entsprechend an diesen Bedürfnissen orientiert: Zonen für Workshops, kreative Brainstormings und gemeinsame Pausen wurden geschaffen. Aber auch ruhige Konzentrationszonen, beispielsweise für das Lektorieren von Texten oder das Entwickeln von Konzepten, sind vorhanden. Das Gebäude verfügt auf einer Fläche von insgesamt 2200 qm auf drei Büroetagen sowie eine Cafeteria und ein Theater, das für Veranstaltungen genutzt werden soll.

Organisatorische Umgestaltung

Der Gedanke von kollaborativem Arbeiten wurde bereits in der Planung berücksichtigt: Die Teams konnten die neuen Arbeitsplätze mit gestalten, sowohl räumlich als auch organisatorisch. Trainings zu Themen wie agilem Projektmanagement bereiteten die Mitarbeiter auf den „New Work“-Ansatz vor, innovative Methoden wie Scrum wurden hierfür eingesetzt. Flexible Arbeitszeitmodelle zur besseren Anpassung an individuelle Lebenssituationen, mobiles Arbeiten und Homeoffice und engere Zusammenarbeit aller Mitarbeiter mit der Geschäftsführung runden das neue Konzept inhaltlich ab. Dazu wurde ein neues Führungsleitbild entwickelt, das mehr Transparenz und intensivere Kommunikation vorsieht.

„Unser Ziel ist, durch die neuen Initiativen Kreativität und Effizienz unserer Arbeit zu steigern“, erklärt Christian Graef, kaufmännischer Geschäftsführer der Verlagsgruppe. „Durch die hohe Partizipation der Mitarbeiter möchten wir außerdem die Eigenverantwortung jedes einzelnen stärken. Jeder Mitarbeiter hat künftig mehr Gestaltungsspielraum und gleichzeitig die Aufgabe, zum Gesamterfolg des Unternehmens beizutragen.“

Natürlich hätten die Chefs es so machen können, wie Chefs das normalerweise tun: einfach entscheiden, niemanden fragen. „Aber uns war von Anfang an klar: Das ist keine Idee, die wir als Geschäftsführung allein umsetzen können“, sagt Julia Bielenberg, Verlegerin der Verlagsgruppe Oetinger. „Um einen solch grundlegenden Change-Prozess zu schaffen, brauchen wir motivierte und leistungsstarke Mitarbeiter.“ „Wir merken bereits jetzt, mit wie viel neuer Motivation, Engagement und Teamgeist alle Kolleginnen und Kollegen dabei sind“, sagt Vertriebsleiter Thilo Schmid. „Trotz räumlicher Distanz durch Corona arbeiten die einzelnen Bereiche deutlich vernetzter zusammen. Und viele nutzen schon die Möglichkeiten für mobiles Arbeiten und flexible Zeitgestaltung.“

Zur neuen Strukturierung lesen Sie auch das buchreport-Interview:

Raus aus der Komfortzone

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