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Nur Romane sorgen für Zug

Der stationäre Buchhandel geht im Vergleich zum Vorjahr mit einem deutlichen Rückstand auf die lange Zielgerade. Der zurückliegende Monat hat die Negativ-Entwicklung des buchreport-Umsatztrends nur verfestigt:

  • Der Sortimentsbuchhandel hat im September 2,6% weniger umgesetzt als 2007.
  • Dabei kommt noch erschwerend hinzu, dass die Geschäfte diesmal mit 26 Verkaufstagen im Vergleich zum Vorjahr sogar einen Tag mehr geöffnet waren.
  • Auch der Basiswert kann nicht relativierend herangezogen werden; im Gegenteil, denn auch der September 2007 hatte bereits mit –3,1% geschwächelt.
  • Damit bleibt auch die kumulierte Umsatzentwicklung nach 9 Monaten deutlich hinter dem allerdings sehr guten Vorjahr zurück: 2007 hatte das Plus nach einem Dreivierteljahr bei +2,6% gelegen (s. nebenstehende Tabelle). Zum Jahresultimo hatte das Plus sogar bei 3% gelegen.

Belletristik ist die Lokomotive 

Mit dem dagegen jetzt aufgelaufenen Rückstand von –3,1% geht der Buchhandel in das entscheidende 4. Quartal. In den letzten drei Monaten macht die Buchbranche nach langjährigen Erfahrungen mehr als ein Drittel ihres Umsatzes. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass da vielleicht doch noch was geht, ergibt sich aus einer Sonderrechnung: Lässt man nämlich das im buchreport-Umsatztrend rückläufige Schulbuch-Geschäft außen vor, das von vielen Sondereinflüssen geprägt ist und als Konjunkturbarometer auch weniger taugt, hätte der September sogar ein kleines Plus (Größenordnung 1%) ausgewiesen.

Denn das Kerngeschäft mit Büchern war zuletzt gar nicht so schlecht:

  • Die Belletristik verzeichnete im September gute Zuwächse, und zwar sowohl im Taschenbuch als auch im Hardcover; auch das überwiegend belletristische Hörbuch lag aktuell knapp über den Zahlen vom September 2007.
  • Deutlich besser als im Vorjahr war auch die September-Nachfrage beim Kinder- und Jugendbuch.
  • Sachbücher liegen zwar leicht unter dem Vorjahr, aber besser als der Schnitt übers gesamte Sortiment.
  • Den Schnitt drücken die Ratgeber und das Fachbuch, die recht deutlich unter den Vergleichswerten liegen.

Die Latte liegt nach „Tintenherz“ und „Harry Potter“ hoch

Auch für die sich lebhaft entwickelnde Belletristik wird es jetzt schwieriger, die Lokomotivfunktion im Sortiment zu erhalten, denn die Buchkäufer haben im Vorjahr mit dem Run auf die Finalbände der „Tintenherz“- und „Harry Potter“-Serie die Latte sehr hoch gelegt.

Umsatzziele können dabei weiterhin nur über die verkaufte Stückzahl erreicht werden. Übers gesamte Jahr haben sich die verkauften Bücher im Schnitt nur um 6 Cent verteuert, im September lag der Preis sogar 15 Cent unter dem des Vorjahres.

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