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»Nie waren Buchmenschen wichtiger als heute«

In Zeiten von Dissens, Konfrontation und Hass braucht die Gesellschaft eine starke Buchbranche. Dies betonte Börsenvereins-Vorsteher Heinrich Riethmüller bei seiner Eröffnungsrede zur Frankfurter Buchmesse. Vor diesem Hintergrund sei es umso unverständlicher, dass eine Vielzahl geplanter Reformen die Verlagslandschaft gefährde.

Heinrich Riethmüller, © Mike Minehan

„Die europäische Idee bröckelt, Themen wie die Flüchtlingsdebatte spalten die Bevölkerung und die Staaten in Europa“, so Riethmüller. „Was mich bei alledem beunruhigt, ist, dass der Dialog immer schwieriger wird. Und das schafft den Nährboden für Hass und Gewalt.“ Um dieser Entwicklung entgegenzutreten brauche es starke Inhaltevermittler: „Nie waren Buchmenschen und Kulturschaffende wichtiger als heute.“

Umso erschreckender sei es, dass an vielen Orten der Welt die Meinungs- und Publikationsfreiheit bedroht sind. Diese seien Grundlage dafür, dass Verlage und Buchhandlungen ihren gesellschaftlichen Auftrag erfüllen können. „Die Freiheit des Wortes ist für uns ein Menschenrecht und nicht verhandelbar. Doch die Politik schweigt, schaut zu und handelt nicht“, so Riethmüller mit besonderem Blick auf die Türkei.

Auch die Gesetzgebung setze die Buchbranche unter Druck. „Im Urheberrecht werden Reformen geplant, die die einzigartige deutsche Verlagslandschaft in ihrer Qualität und Vielfalt gefährden und damit deren gesellschaftlichen Auftrag in Frage stellen“, so Riethmüller. „Wir fordern von den politisch Verantwortlichen bei den anstehenden Entscheidungen ein klares Bekenntnis zum Wert des Wortes, zur Leistung der Autoren und ihrer Verlage. Starke Autoren und Verlage benötigen ein starkes Urheberrecht, das ihre Leistung schützt und fair honoriert“.

Hier die komplette Rede von Heinrich Riethmüller.

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