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Nachhaltiges Renommee

Im vierten Jahr seiner Vergabe setzt der Deutsche Buchpreis mit Uwe Tellkamps DDR-Endzeitroman „Der Turm“ seine Erfolgsgeschichte fort: Suhrkamp, der mit Tellkamp bereits den zweiten Buchpreisträger führt, weist derzeit 250.000 verkaufte Exemplare und 11 Lizenzvergaben aus. Belegt wird der Erfolg auch auf der „Spiegel“-Bestsellerliste: Dort rückte das fast 1000-seitige Werk dank Preisschub zeitweilig bis auf Platz 1 vor (aktuell Platz 3).

Der von den Feuilletons als zweiter „Buddenbrooks“ gefeierte Roman schneidet international indes etwas schlechter ab als sein Vorgänger „Die Mittagsfrau“ (S. Fischer) von Julia Franck, von dem Ende November letzten Jahres bereits 16 Auslandslizenzen vergeben worden waren. Auch vom bereits etablierten Ingo Schulze, der es in diesem Jahr ebenfalls mit einem DDR-Roman („Adam und Evelyn“) bis auf die Shortlist schaffte, wurde Tellkamp übertrumpft: Der Berlin Verlag vermeldet vierzehn Vertragsabschlüsse.

Preis strahlt auf Shortlist ab

Lizenzabschlüsse vermelden auch die Verlage der anderen Short-List-Nominees: Sherko Fatah („Das dunkle Schiff“, Jung und Jung) konnte immerhin viermal, Iris HanikasTreffen sich zwei“ (Droschl) und Rolf LappertsNach Hause schwimmen“ (Hanser) bislang zweimal ins Ausland verkauft worden. Nur Suhrkamp konnte für seinen zweiten Günstling Diethmar Dath („Die Abschaffung der Arten“) noch keinen Abnehmer finden.

Insgesamt weisen die Verlage der bisherigen Laureaten folgende Zahlen aus, die die nachhaltige Wirkung des Preises dokumentieren:

  • Von Arno GeigersEs geht uns gut“ hat Hanser seit 2005 immerhin 200.000 Hardcover und 180.000 Taschenbücher verkauft. International konnte das Buch in 14 Ländern punkten.
  • Die Habenichtse“ von Katharina Hacker haben Suhrkamp 2006 erstmals den Buchpreis-Poker beschert, mit dessen Hilfe 260.000 Exemplare (inklusive Taschenbücher) abgesetzt und 19 Lizenzen vergeben werden konnten.
  • Spitzenreiter ist „Die Mittagsfrau“ von Julia Franck mit 30 Lizenzen und 400000 verkauften Hardcovern. Im April 2009 will S. Fischer mit dem Taschenbuch nachlegen.

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