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Mit Kernkompetenzen punkten

Rückbesinnung auf die Stärken: Nachdem die Filialisten nicht nur in Deutschland, sondern weltweit in den vergangenen Jahren damit beschäftigt waren, unter wirtschaftlichem Druck ihre Auftritte zurückzubauen, bauen sie zunehmend wieder auf das, was sie von der drückenden Konkurrenz im Internet unterscheidet: Buchhändlerische Kompetenz vor Ort und der direkte Kontakt mit den Kunden.

Der Blick über die Grenzen zeigt, dass das kundennahe Konzept Früchte tragen. Im aktuellen Überblick für 2015, im Detail nachzulesen im buchreport.magazin (Juli/August (hier zu bestellen) haben 14 von 30 Buchketten beim Kassensturz ein Plus vor dem Komma (2914: 9); von weiteren drei Unternehmen ist bekannt, dass sie deutlich zugelegt haben.

Bei der Umsetzung tragfähiger Konzepte haben sich 2015 insbesondere vier erfolgreiche Ansätze herauskristallisiert:

  • Kundenbindung: Die meisten Unternehmen haben inzwischen ein Kundenbindungsprogramm, das den Konsumenten insbesondere in Märkten ohne Buchpreisbindung geldwerte Vorteile bietet und den Unternehmen im Umkehrschluss wichtige Daten über ihr Kaufverhalten liefert.
  • Multichannel: Die vielfältige Verzahnung von Offline und Online wird von den meisten Filialisten in unterschiedlichen Stadien praktiziert. Populär, bei den Unternehmen wie auch den Kunden, ist die Kombination online bestellen, im Laden abholen.
  • Franchising: Eason (Irland) und Norli Libris (Norwegen) pflegen das Konzept schon seit Jahren; unter denen, die diese Expansionsvariante ausbauen wollen, sind die Fnac (Frankreich), Feltrinelli (Italien) und Crossword (Indien).
  • E-Reader/Lese-Apps: Sie gehören längst weitgehend zur Standardausstattung. Kobo und in geringerem Maße die Tolino-Allianz setzen Zeichen.
  • Große Verwerfungen sind 2015 ausgeblieben, doch natürlich gibt es auch weiterhin Unternehmen, in denen es nicht rund läuft:

In Europa stehen die italienischen Buchfilialisten weiterhin stark unter Druck: Messaggerie Italiane hat deshalb seine Buchhandlungen verkauft, in Südafrika schwächelt CNA und gilt als Verkaufskandidat. In Brasilien ist der Aufwärtstrend von Livraria Saraiva in Folge der Wirtschaftskrise beendet. Der Vorstand steuert mit einem Sparkonzept gegen.

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