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Mangas legen weiter zu

Die Leipziger Buchmesse ist ein Fixpunkt im Kalender der Comic- und Manga-Szene. Die Umsatzzahlen der Branche lassen auf ein stabiles Marktsegment schließen.

Eigentlich hatte die Comic-Branche mit einem Umsatzminus für 2014 gerechnet, denn zu gut waren die Zahlen des Vorjahres gerade auch wegen des ersten „Asterix“-Bandes von einem neuen Team ausgefallen. Aber dann konnte mit „Asterix bei den Pikten“ auch im vergangenen Jahr noch kräftig Kasse gemacht werden, was schon Platz 1 in der Bestseller-Jahresauswertung des Albensegments zeigt. Und schließlich konnte ein kräftiges Plus von 10% bei den Manga den noch anfallenden kleineren Rückgang bei den klassischen Comics mehr als wettmachen.

Mangas legen seit etwa einem Jahrzehnt kontinuierlich an Umsatz zu. 2014 sorgten hierfür nicht zuletzt die sehr erfolgreichen Neustarts „Attack on Titan“ (Carlsen) und „Tokyo Ghoul“ (Kazé), die sich aus dem Stand bei der Einzelauswertung nach Bänden an die Spitze der Manga-Verkaufscharts setzen konnten, und das ganz ohne die große TV-Unterstützung, die früher Serien wie „Dragon Ball“ oder „Naruto“ den Weg bahnte. Wenn man dagegen eine Auswertung ganzer Serien vornimmt und insbesondere auch die mitunter aus mehreren Dutzend Bänden bestehende Backlist einbezieht, so liegen bei den Mangas weiterhin die Carlsen-Serien „One Piece“, „Fairy Tail“ und „Naruto“ ganz vorn.

Manga-Neustarts überzeugen

Auffällig ist auch, dass von bereits länger laufenden Serien wie „One Piece“, „Fairy Tail“, „Death Note“ (Tokyopop), „Black Butler“ (Carlsen) oder „Blue Exorcist“ (Kazé) jeweils die Startausgaben wieder unter den Top-20-Verkäufen auftauchten. Das zeigt, dass immer noch viele Leser neu in die Serien einsteigen und dass sich nach gut zwei Jahrzehnten Mangas in Deutschland jetzt langsam ein Kanon an maßgebenden Titeln herausbildet.

Deutsche Graphic Novels punkten

Acht von zehn Spitzentiteln im Graphic-Novel-Bereich stammten 2014 von deutschen Künstlern, an der Spitze die Zeichner Flix und Ralf König. Auffällig ist im Segment der Graphic Novels, dass immer öfter bereits erfolgreichen Hardcover-Titeln jetzt mit einiger Verzögerung noch Paperback-Ausgaben zur Seite gestellt werden, die schnell im Markt reüssieren. Nachdem Rowohlt dies zuerst bei den Ralf-König-Titeln praktizierte, folgte Carlsen im letzten Jahr mit einem ganzen Schwung von Paperback-Bänden, wofür man vereinzelt sogar Lizenzen erwarb, deren HC-Ausgaben bei Konkurrenten erschienen.

Der Comic-Markt stellt sich weiterhin als ausgesprochen stabiles Marktsegment dar, gerade im Hinblick auf die Gesamtsituation im Buchhandel. 2015 gibt es sogar noch deutlich Luft nach oben. Im Herbst kommt ein neuer „Asterix“.

Mehr zum Thema im buchreport.magazin 3/2015 (hier zu bestellen)

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