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Laufsteg der Hoffnungsträger

Kommt mit dem Ende des Winters endlich mehr Sonne ins Sortiment? Während der stationäre Buchhandel momentan kumuliert mit 2,3% im Minus noch keine Frühlingsgefühle hegt, richten sich die Blicke in den Osten. Auf der Leipziger Buchmesse (13.–16. März) zelebriert die Branche traditionell den Start in den Bücherfrühling. Buchmessechef Oliver Zille zeigt sich im Vorfeld des Impulsgebers für den Markt im buchreport-Interview naturgemäß optimistisch. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen des Weltbild-Schocks zum Jahresauftakt.

Programm für das Publikum und für die Profis
Mehr Gewicht für Mangas mehr Platz in den Hallen, ein erweitertes Angebot für die Profis der Branche – die Leipziger Buchmesse geht in diesem Jahr mit folgenden Eckdaten und Neuerungen an den Start:
  • Mit 2180 Ausstellern (2013: 2069) verbucht die Messe ein Wachstum bei den Standmietern. Mit der Ganske-Tochter Gräfe und Unzer, die in diesem Jahr nicht in Leipzig Flagge zeigt, hat sich allerdings ein großer Verlag verabschiedet. Neu hinzugekommen sind laut Zille aber „viele kleinere und mittelgroße Verlage“. Auch durch den in diesem Jahr großformatig inszenierten Sonderauftritt „Literaturland Schweiz“. 
  • Bei der Fläche legt die Buchmesse auf insgesamt 84.500 qm (2013: 69 000 qm) zu. Dafür ist vor allem die neue „Manga-Comic-Convention“ verantwortlich, die neben der Leipziger Antiquariatsmesse unter dem Banner der Buchmesse in diesem Jahr Premiere hat (buchreport berichtete). Für den zusätzlichen Attraktor hat Zille eine weitere Halle belegt.
  • Als Testformat schiebt die Messe die „Buchmessenkonferenz“ für Branchenprofis an den Start, die gemeinsam mit der Akademie des Deutschen Buchhandels angeboten wird. Die Tagung mit dem Breitbandtitel „Mobil, vernetzt, multimedial? Der Weg zum Kunden – Zukunftsstrategien für die Buchbranche“ findet am Messe-Donnerstag im Congress Center Leipzig statt.
  • „Print, digital, Selfpublishing oder Verlag?“ Mit dem Autorenforum wendet sich die Buchmesse an die Produzenten der Inhalte. In rund 70 Sessions und Workshops tauschen Schreiber und Branchenexperten Erfahrungen aus. Zu Gast bei buchreport ist der Berliner Autor Jonas Winner, der sich als E-Book-Selfpublisher ein großes Publikum erobert hat und auch im Gedruckten Akzente setzt.
  • Mit rund 400 Ausstellern und 150 Veranstaltungen hat sich die Buchmesse als Fixpunkt im Bereich Bildungsmedien etabliert. Auch in diesem Segment gibt es 2014 eine Neuerung. Im Kontext der Aktivitäten als Bildungsmesse findet der Deutsche Lehrertag erstmals in Leipzig statt. 
Rahmenprogramm mit aktuellen politischen Bezügen
„Zur 24. Auflage der Leipziger Buchmesse haben wir stark in die Logistik und damit in die Zukunft investiert“, betont Zille. „Der deutliche Flächenzuwachs gibt den Fans der Manga- und Comic-Kultur mehr Raum für Aktionsflächen. Gleichzeitig erhalten aber alle Besucher der Buchmesse mehr Ruhezonen, nachdem es in den vergangenen Jahren oft zu sehr gedrängt in den Hallen zugegangen ist“, erklärt der Buchmessechef. 
Als „Brücke zwischen West und Ost“ will Leipzig auch kulturpolitische Akzente setzen. „Beim Lesefest ,Leipzig liest‘ haben wir eines der stärksten literarischen Programme der letzten Jahre“, kommentiert Zille das Veranstaltungsprogramm, mit dem die Buchmesse die ganze Stadt bespielt. Insgesamt 3200 Events mit Autoren stehen im Programm (2013: rund 2900). Zille wirbt mit hochaktuellen politischen Bezügen. „Es kommen nicht nur Gäste mit ihren neuen Büchern nach Leipzig, sondern auch Akteure, die auf dem Maidan-Platz in Kiew demonstriert haben.“

Kommentare

1 Kommentar zu "Laufsteg der Hoffnungsträger"

  1. Ich würde mir zur Messe mehr Meldungen wie solche hier wünschen – vorsicht, Satire: http://www.paramantus.net/vors… Ein bisschen mehr Selbstironie würde der Buchbranche sicherlich gut tun.

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