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Gutscheine als Konjunkturprogramm für die Wirtschaft?

Nachdem bereits die Grünen vorgeschlagen haben, allen Bürgern Deutschlands einen „Kauf-vor-Ort-Gutschein“ über 250 Euro zukommen zu lassen, um damit den lokalen Einzelhandel und die Gastrononomie zu unterstützen, zieht der Handelsverband Deutschland (HDE) nach. Die Interessenvertretung hat allerdings eine höhere Summe im Sinn: Sie fordert „Coronaschecks” in Höhe von 500 Euro.

Ziel sei es, die Verbraucherstimmung und damit die Binnenkonjunktur anzukurbeln, heißt es dazu vom HDE. Das sei umso wichtiger, weil das Exportgeschäft durch die weltweiten Corona-Einschränkungen weiterhin unsicher sei. Starten solle die Ausgabe der Schecks, sobald die Infektionsrisiken „beherrschbar” geworden seien und sich weite Bereiche der Wirtschaft auf die Rückkehr zur Normalität vorbereiteten. „Wir brauchen dann ein starkes Aufbruchssignal für Verbraucher und Unternehmen – auch zur Verbesserung der Stimmung“, findet HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Die „Coronaschecks” würden sich insgesamt auf über 40 Mrd Euro summieren, die über den privaten Konsum in die Wirtschaft gepumpt würden. Gleichzeitig würden sie aber auch finanzielle Unterstützung für die Bevölkerung bedeuten, so das Argument des HDE. Anders als der Gutschein-Vorschlag der Grünen sieht der HDE-Entwurf keine Einlösungs-Beschränkung auf den lokalen Einzelhandel vor.

Eine Gruppe um Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter und die wirtschaftspolitische Sprecherin Katharina Dröge hatten in einem Positionspapier gefordert, jeder solle einen Gutschein im Wert von 250 Euro erhalten. Dieser könne „nur im stationären Handel, für stationäre Dienstleistungen oder in der Gastronomie” eingelöst werden. Ausgenommen soll der Onlinehandel sein, sowie Geschäfte, die nicht vom Shutdown betroffen waren. Als weitere politische Maßnahme, um die im Zuge der Coronakrise drohende Verödung der Innenstädte zu verhindern, fordern die Grünen u.a. auch einen Infrastruktur-Fonds über 500 Mio Euro für Ortskerne und Stadtzentren.

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