Die deutschen Buchfilialisten wachsen weiter durch Übernahmen. Namentlich Marktführer Thalia hat mit der Übernahme der Ketten von Mayersche und Decius sowie von Standortbuchhandlungen die Konzentration vorangetrieben. Anders als in früheren Zeiten, als das Bundeskartellamt bei größeren Buchhandelsübernahmen Hauptprüfungen vornahm und manche Fusion auch nur mit Auflagen genehmigte, hat die Bonner Behörde sogar die Zusammenführung von Thalia und Mayersche ohne Hauptprüfverfahren durchgewunken, trotz der stationären Marktdominanz in Nordrhein-Westfalen.
Die neue Großzügigkeit der Kartellwächter gegenüber Konzentrationsentwicklungen im Einzelhandel ist allerdings kein Phänomen des Buchhandels. Spekuliert wird auch in anderen Branchen über die Hintergründe, etwa durch personelle Veränderungen: „Kritisiert wird, dass die für den Einzelhandel zuständige 2. Beschlussabteilung der Behörde unter dem neuen Vorsitzenden Felix Engelsing eine völlig andere Gangart an den Tag legt als unter seiner Vorgängerin Birgit Krueger", schreibt etwa die „Lebensmittelzeitung".
In einem Interview mit der „FAZ“ (16.9.2019) hatte Bundeskartellamts-Präsident Andreas Mundt den Online-Handel mit Bezug auf die ebenfalls durchgewunkene Warenhausfusion Karstadt/Kaufhof angeführt: „Amazon und andere Plattformen haben bei der Bewertung von Marktpositionen im Einzelhandel in jeder Hinsicht längst Einzug gehalten. Vor zehn Jahren wären wir bei einer Fusion von Karstadt und Kaufhof auch noch ‚misstrauischer‘ gewesen. Heute berücksichtigen wir selbstverständlich den Druck, der durch den Online-Handel kommt.“
Der Kartellrechtsexperte Matthias Karl von der Sozietät Gleiss Lutz sieht aber im buchreport-Interview das Vorgehen durchaus kritisch: „Es wäre gut, wenn erkennbar würde, dass und wie das Kartellamt seine ordnungspolitische Aufsicht wahrnimmt..."
Das Interview mit Matthias Karl ist ein Beitrag aus dem buchreport.express 40/2019.
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Lässt das Kartellamt den Mittelstand hängen?
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