Kalkulierte Erfolge

Belletristik

Kaum ein Feuilleton, das in den letzten zwei Wochen keine Titelstory mit Charlotte Roche offerierte. Was Wunder also, dass die Skandalautorin mit ihrem zweiten Roman „Schoßgebete“ auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste schießt.   

Sehnsüchtig erwartet wurde offenbar auch Band 7 der „House of Night“-Vampirserie „Verbrannt“ (S. Fischer) des US-amerikanischen Mutter-Tochter-Autorengespanns P.C. Cast und Kristin Cast. Das knapp 600 Seiten starke All-Age-Buch ergattert Platz 2.         

Ein Neuzugang aus der Sparte Krimi und Thriller kommt vom Schweden Håkan Nesser: „Die Einsamen“ (btb) handelt von einem Urlaub dreier Paare, der in einem Desaster endet. Neu auf Platz 25.

Anklopfer der Woche

Im Roman „Plan D“ von Simon Urban existiert die DDR noch heute. Das bei Schöffling erschienene Schreckensszenario  klopft auf Platz 70 an.   

Sachbuch

Im Buch „Warum die Deutschen? Warum die Juden?“ (S. Fischer) gelangt Götz Aly zu verstörenden Einsichten: Neben Untertanengeist und rassistischem Denken waren es vor allem Sozialneid und die damit verbundene Gleichheitssucht und Freiheitsangst der Deutschen, die den geistigen Nährboden für den Holocaust bildeten. Die Studie belegt Platz 18.         

Stoff für den Thementisch „Gedenkjahr Berliner Mauer“ ist der Siedler-Titel „Berlin 1961“ von Frederick Kempe. Der Journalist beleuchtet darin anhand neuer Dokumente ein politisch brisantes Jahr, dessen Höhepunkt am 13. August der Bau des menschenverachtenden Bollwerks war; Neueinsteiger auf Platz 29.

Anklopfer der Woche 

Das „Schwarzbuch Esoterik“ (Gütersloher Verlagshaus) von Ursula Caberta ist derzeit noch auf Platz 87 gelistet.