buchreport

Jetzt tanzen alle Bücher

Was bringt das neue „Literarische Quartett“? Auf „Zeit Online“ gibt der Literaturkritiker Helmut Böttiger eine pessimistische Prognose ab. Seine Kritik: Schon das Personal für die Neuauflage zeige, dass Literatur darin allenfalls eine Nebenrolle spielen werde: Im neuen „Quartett“ seien die Rollen verteilt „wie in der ,Muppet Show‘“.

„Als das ,Literarische Quartett‘ 1988 startete, stand außer Frage, dass die Protagonisten in erster Linie profilierte Literaturkritiker sein sollten“, erinnert Böttiger. „Wenn jetzt die Sendung im Jahr 2015 neu aufgelegt wird, ist aber von vornherein klar, dass es nicht um Literaturkritik gehen darf.“

Das Medium Fernsehen kreise heute noch stärker um sich selbst als damals, meint der Kritiker, und „Literatur im Fernsehen ist zwangsläufig etwas anderes als Literatur.“ Daher folge auch die Auswahl der ständigen „Quartett“-Teilnehmer einer Logik, die mit Literatur nichts zu tun habe, meint Böttiger.

Das Fazit des Kritikers: „Für eine Talkshow ist diese Konstellation ideal: die gute Frau Westermann, die aber durchaus auch in der Lage ist, etwas erbost zu schwierig oder zu kompliziert zu finden, und der böse Biller – dazwischen der nette und telegene Volker Weidermann, der Literaturkritiker der Generation Golf, der aber auch mal böse sein kann. Das ist eine Rollenverteilung wie in der ,Muppet Show‘, und man darf jedes Mal gespannt sein, wie sie sich in der nächsten Folge wieder schlagen. Das kann funktionieren, oder auch nicht. Die Literatur aber wird es auch weiterhin geben.“

Kommentare

Kommentar hinterlassen zu "Jetzt tanzen alle Bücher"

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Mit dem Abschicken des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten elektronisch gespeichert werden. Diese Einverständniserklärung können Sie jederzeit gegenüber der Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutz-Richtlinien

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*