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Jasmin Schreiber über »Marianengraben«

In den aktuellen Frühjahrs-Programmen finden sich zahlreiche Romandebüts deutschsprachiger Autoren. buchreport stellt 14 dieser Newcomer in Steckbriefen vor. Heute: Jasmin Schreiber

Jasmin Schreiber, geboren 1988, ist studierte Biologin und arbeitet als Kommunikationsexpertin und Autorin. 2018 gewann sie den Digital Female Leader Award und wurde als Bloggerin des Jahres ausgezeichnet. Sie arbeitet ehrenamtlich als Sterbebegleiterin und Sternenkinder-Fotografin. Das Internet macht sie auf Twitter unter @LaVieVagabonde unsicher. Jasmin Schreiber lebt in Frankfurt am Main. Ihr Debütroman „Marianengraben“ erscheint beim Lübbe-Verlag Eichborn. (Foto: privat)

Mein Roman in zwei Sätzen

Es geht um kleine Brüder, um Liebe, Tod und darum, wieso man immer in die Berge fahren sollte, wenn das Leben zu viel und der Druck ganz unten im Marianengraben zu hoch wird. Und um eine Henne namens Lutz.

Mein Weg zu Eichborn

Über eine durch meine Agentin Elisabeth Ruge gesteuerte Auktion und ein Essen, bei dem ich meinem Verleger versehentlich Nudeln auf das Hemd warf und er ein Litschi-Getränk über uns kippte. Eichborn und ich waren Liebe auf den ersten Fleck.

Das Verdienst meiner Lektorin

Immer, wenn ich kurz davor war, mein Schreibmaschinenmanuskript anzuzünden oder das digitale Manuskript zu löschen, hat sich meine Lektorin Aylin LaMorey-Salzmann dazwischengeworfen und mir versichert, dass ich nicht „die schlimmste Autorin seit Erfindung der Schrift“ (mein Zitat) sei.

Mein Eindruck von Literaturbetrieb und Buchbranche

Für mich alles Neuland, das ich mit aufgerissenen Augen staunend betrachte.

Meine Lieblingsbuchhandlung

Cohen + Dobernigg in Hamburg. Habe in der Nähe gewohnt und 5 Jahre lang mein halbes Gehalt dort investiert, als ich jede Woche „nur mal kurz gucken“ wollte.

Mein Lieblingsautor

Das ist nicht nur eine/r. Aber betonen möchte ich hier Saša Stanišić, weil er großartig schreibt und sich politisch für die richtigen Dinge positioniert.

So lese ich

Immer mit Stift im Anschlag, um meine liebsten Stellen zu markieren und diese wie besessen immer und immer wieder zu lesen.

Schreiben ist für mich …

… das Einzige, das ich neben Depression ganz gut kann.

Wenn ich nicht gerade schreibe …

… sitze ich glücklich und friedlich wie eine Halloween-Version von Franz von Assisi inmitten von Spinnen, Schnecken, Gottesanbeterinnen, Asseln, Tausenfüßlern und meinen Hunderten anderen Haustieren, wäh­rend 15 Vogelarten die sieben Futterstationen meines Balkons stürmen. Oder ich bin im Wald, wobei sich dort ein vergleichbares Bild bietet.

 

Warum haben Sie dieses Debüt ins Programm genommen?

Jasmins Buch hat mich mit den ersten Sätzen gehabt. Sie schreibt über vieles, das einen erst einmal runterziehen könnte, über Depression, Verlust, Trauer. Und dann bringt sie einen wieder zum Lachen. Selten habe ich einen Roman zugeschlagen und war so beglückt, so betrübt, so aus der Bahn geworfen.

Dominique Pleimling, Verleger

 

Debütanten im Frühjahr 2020 – im buchreport.magazin 01/2020

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