buchreport

Simon & Schuster: In der Schwebe, aber erfolgreich

Obwohl Simon & Schuster (S&S) seit einem Jahr nicht recht weiß, in welchem Konzernverbund seine Zukunft liegt, kann die drittgrößte US-Publikumsverlagsgruppe ein „herausragendes Jahr“ in Aussicht stellen. Nur wenige Tage nachdem das US-Justizministerium ein Kartellverfahren eingeleitet hatte, um die geplante Übernahme durch den Marktführer Penguin Random House (PRH) zu verhindern, kommunizierte S&S-CEO Jonathan Karp diese Zahlen fürs 3. Quartal:

  • Der Umsatz stieg um 15% auf 321 Mio US-Dollar (Q3/2020: 279 Mio).
  • Besonders zulegen konnte die Kinderbuchsparte (+19%). Der Erwachsenenbereich notierte bei +12%.
  • International legten vor allem die Geschäfte in Großbritannien zu.
  • Der Gewinn sprang insgesamt auf 93 Mio Dollar.

„Es war ein hervorragendes Quartal auf dem Weg zu einem herausragenden Jahr“, zitiert „Publishers Weekly“ Karp. Die Einnahmen für das laufende Jahr liegen bei 725 Mio Dollar, 76 Mio mehr als im schon sehr guten Jahr 2020, das schließlich mit 901 Mio Dollar Umsatz endete. Die Zahlen zeigten, dass sich die Mitarbeiter aufs Geschäft konzentrierten, hält Karp den Optimismus hoch – und er erwarte nicht, dass sich das im Laufe des Gerichtsverfahrens ändern werde. Vor einem Jahr hatte Bertelsmann die Übernahme von S&S und den Zusammenschluss mit seiner Buchsparte PRH angekündigt. Während die britische Wettbewerbsbehörde den Deal absegnete, stand die Freigabe in den USA noch aus – jetzt blockiert das Kartellverfahren.

Kartellverfahren gegen S&S-Deal

Das US-Justizministerium will die Übernahme von Simon & Schuster durch Penguin Random House verhindern: Wenn dem weltgrößten (Publikums-)Buchverlag gestattet würde, einen seiner größten Konkurrenten zu übernehmen, werde er eine noch nie dagewesene Kontrolle über die Branche erhalten. Bei einer Übernahme werde PRH „fast die Hälfte des Marktes für den Erwerb von Verlagsrechten an den meistverkauften Büchern kontrollieren“, heißt es. In der Folge seien geringere Vorschüsse für Autoren und letztlich weniger Bücher und weniger Vielfalt für die Verbraucher zu erwarten.

PRH weist das zurück:

  • Die Gruppe beabsichtige nicht, die Anzahl der erworbenen Titel oder die für diese Bücher gezahlten Beträge zu verringern.
  • Die Gruppenverlage würden weiterhin untereinander und mit externen Konkurrenten in einen starken Wettbewerb treten.
  • Nach dem letzten großen Deal, der Fusion von Penguin und Random House (2013), sei der Anteil der Autorenvorschüsse an den Einnahmen des Unternehmens und auch die Zahl der Lektoren gestiegen.
  • Ziel des Deals seien Effizienzgewinne, u.a. soll der ausgefeilte PRH-Vertrieb die Präsenz der S&S-Titel namentlich auch bei Indie-Buchhändlern verbessern.

Kommentare

Kommentar hinterlassen zu "Simon & Schuster: In der Schwebe, aber erfolgreich"

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Mit dem Abschicken des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten elektronisch gespeichert werden. Diese Einverständniserklärung können Sie jederzeit gegenüber der Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutz-Richtlinien

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*