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Kümmern Sie sich um das psychische Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter?

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Eine wachsende Zahl von Arbeitnehmern fühlt sich im Job gestresst. Die Ursachen dafür sind vielschichtig und deuten nicht zwingend auf eine individuelle chronische Überlastung hin, aber Führungskräfte müssen gegensteuern, wenn der gefühlte Druck auf dem Kessel zu hoch steigt.

Dabei gibt je nach Land große Unterschiede in der Wahrnehmung von Stress und chronischer seelischer Überlastung. Dies zeigt eine Befragung des HR-Software-Herstellers ADP unter Arbeitnehmern aus acht europäischen Ländern. Die wichtigsten Erkenntnisse im HR-Channel von buchreport.de im Überblick.

 

Stress ist ein Dauerthema, das nicht vernachlässigt werden darf. Stress wird schnell als Bestandteil eines hektischen Arbeitsplatzes abgetan, aber zu viel Stress kann für Arbeitgeber zu ernsthaften Problemen führen, wie zum Beispiel verringerte Produktivität, mangelndes Engagement und erhöhte Fehlzeiten. Deshalb ist es besorgniserregend, dass fast jeder fünfte Arbeitnehmer in Europa (18%) angibt, dass er täglich unter Stress steht.

Dies ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 5 Prozentpunkte. Noch bedenklicher ist die Tatsache, dass sich europaweit jeder dritte Arbeitnehmer (30%) so gestresst fühlt, dass er überlegt, einen neuen Job zu suchen. Bei den unter 35-Jährigen steigt dieser Wert sogar auf 37%.

 

Kündigungs-Treiber Dauerstress

Die am stärksten gestresste Nation ist Polen, wo mehr als ein Viertel (27%) der Arbeitnehmer angibt, täglich Stress ausgesetzt zu sein, gefolgt von Franzosen und Briten mit je 20%. Deutschland steht bei dieser Auswertung mit 19% an vierter Stelle und damit im Mittelfeld der befragten Nationen. Gleichzeitig sagen im Ländervergleich hier aber auch die wenigsten Befragten (6%), niemals im Job gestresst zu sein.

Druck am Kessel: So gestresst fühlen sich Europas Arbeitnehmer. Grafik: ADP.

Druck im Kessel: So gestresst fühlen sich Europas Arbeitnehmer (Grafik: ADP)

Arbeitnehmer in Italien geben am häufigsten an, dass sie aufgrund des Stresses einen neuen Arbeitsplatz suchen möchten (40%), in den Niederlanden und der Schweiz sind es 20%. Niederländer scheinen ohnehin die wenigsten Probleme mit Stress zu haben: Hier gibt nur jeder Zehnte an, dass er sich täglich im Job gestresst fühlt. 22% fühlen sich dagegen niemals gestresst.

 

»Humankapital«: Pflegliche Behandlung erbeten!

Stress ist ein Aspekt des psychischen Wohlbefindens, aber es gibt daneben auch viele andere Formen von Unbehagen, die sich negativ auf Leistung, Engagement und Motivation von Mitarbeitern auswirken können. Wie viele Arbeitgeber ergreifen proaktiv Maßnahmen für die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz?

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass es noch einiges zu tun gibt, denn 14% der Befragten sind der Meinung, dass ihr Unternehmen absolut kein Interesse an ihrem psychischen Wohlbefinden hat, ca. ein Drittel (34%) gibt an, dass ein geringes Interesse vorhanden ist (zwischen einem und vier Punkten auf einer 10-Punkte-Skala). Interesse (zwischen sechs und zehn Punkten) bescheinigen immerhin fast die Hälfte (46%) ihrem Arbeitgeber, 6% „sehr großes Interesse“.

Personalkonzepte für die Zukunft

Mehr zum Thema Personalmanagement und -führung lesen Sie im HR-Channel von buchreport und Channel-Partner Bommersheim Consulting. Hier mehr

Wenn man sich die durchschnittlichen Bewertungen betrachtet, stellt man fest, dass es auch hierbei in Europa erhebliche Unterschiede gibt: die höchste Bewertung mit im Schnitt 6 Punkten gibt es in den Niederlanden. In Polen beträgt dieser Wert nicht einmal 4, was weit unter dem europäischen Durchschnitt von etwa 5 liegt. Tatsächlich ist fast ein Drittel der polnischen Arbeitnehmer der Meinung, dass sich ihr Arbeitgeber absolut nicht für ihr psychisches Wohlbefinden interessiert. Dieser Wert ist fast fünfmal so hoch wie in den Niederlanden und der Schweiz (7%).

Interessanterweise sind mehr ältere Arbeitnehmer der Meinung, dass ihr Arbeitgeber sich nicht für ihr psychisches Wohlbefinden interessiert (16% der Altersgruppe 55+ zu 11% in der jüngsten Altersgruppe).

 

Betriebssport ist nicht genug

Die Vorsorge für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz beschränkt sich inzwischen nicht nur auf die Förderung von sportlichen Aktivitäten oder gesunder Ernährung. Angesichts der Berichte über die Zunahme von psychischen Erkrankungen in Europa müssen die Arbeitgeber beginnen, sich aktiv um das psychische Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu kümmern.

Das heißt, dass offene Kommunikationskanäle zwischen Management und Mitarbeitern eingerichtet werden müssen, dass Mitarbeitern bei Bedarf Flexibilität gewährt wird und über mehr ganzheitliche Angebote nachgedacht wird, wie zum Beispiel arbeitsmedizinische Versorgung und externe Mitarbeiterberatung.

 

Mit freundlicher Genehmigung von ADP.

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