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Hoffmann und Campe zeichnet Frankfurter Buchmesse aus

Seit 2002 verleiht der Hamburger Verlag Hoffmann und Campe wieder den „Julius-Campe-Preis“ (zwischen 1956 und 1964 war der Preis schon einmal ausgelobt). Bisherige Preisträger waren Martin Walser, Michael Naumann, Monika Grütters oder auch Roger Willemsen

Der Preis wurde zwischendurch immer mal wieder auch an Institutionen oder Verbände vergeben, die sich der Förderung der Literatur verschrieben haben, beispielsweise das „Netzwerk der Literaturhäuser“

Symbolisch darf nun auch der Preisträger 2022 verstanden werden: In diesem Jahr wird die Frankfurter Buchmesse als Ganzes ausgezeichnet. Mit der Verleihung will der Verlag nach schwierigen pandemie-geprägten Jahren noch einmal die Bedeutung der Messe als „internationales Event“ und „unverzichtbarer Aufmerksamkeitsbringer“ betonen. 

„Die Frankfurter Buchmesse steht für die Vielfalt und Freiheit der Literatur und für den Wert des Lesens. Sie ist ungeachtet der mit der Corona-Pandemie einhergegangenen Einschränkungen der letzten zwei Jahre das nach wie vor weltweit bedeutendste Forum für Literatur und ihre Akteure und zugleich Marktplatz, Schaufenster, Bühne und ein Ort für Debatten, die die Messe zuverlässig auch immer wieder aus sich selbst hervorbringt“, heißt es in der Begründung des Verlegers Tim Jung. „Die Frankfurter Buchmesse überführt Geschichten, Ideen, Argumente und Meinungen in eine gesellschaftliche Erfahrung und ist damit von herausragender Bedeutung für die Vermittlung und für das Verständnis der Literaturen unserer Welt.“

Dotiert ist der Preis mit 99 Flaschen „edlen Weins“ sowie dem Faksimilie von Heinreich Heines „Französische Zustände“. Die ungewöhnliche Dotierung ist kein Zufall. Verlagsgründer Julius Campe war bekannt als großer Genießer – so teilt es der Verlag mit: „Campe ging gern und regelmäßig mit dem großen Dichter und Schriftsteller Heinrich Heine, dessen Werk seit jeher bei Hoffmann und Campe erscheint, essen.“ Sogar in die Literatur fanden diese Begegnungen Eingang. In seinem Gedicht „Deutschland. Ein Wintermärchen“ schreibt Heine folgende Zeilen:

„Als Republik war Hamburg nie
So groß wie Venedig und Florenz,
Doch Hamburg hat bessere Austern; man speist
Die besten im Keller von Lorenz.

Es war ein schöner Abend, als ich
Mich hinbegab mit Campen;
Wir wollten miteinander dort
In Rheinwein und Austern schlampampen.“

So entstand die Idee zum alkoholischen Preisgeld. 

Die Verleihung erfolgt im Rahmen der Frankfurter Buchmesse (19.-23. Oktober 2022) im Frankfurt Pavillon auf der Agora des Messegeländes.

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