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Hamburg ist die E-Book-Metropole

Zum Jahresende zieht Google Bilanz: Welche Trends lassen sich weltweit bei den Websuchen ablesen (hier geht’s zu „Google Zeitgeist“)? Auch für die Buchbranche ergeben sich bei exemplarischen Analysen interessante Ergebnisse.

Mit „Google Insights for Search“ gewährt die Suchmaschine einen tiefen Einblick in die hauseigene Statistik-Abteilung. Anhand von einzelnen Suchbegriffen kann der Nutzer rekapitulieren, wie sich das Interesse der Suchmaschinen-Nutzer zeitlich und regional differenzieren lässt: In welchem Monat gab es beispielsweise am meisten Suchanfragen zum „Ebook“? Und in welchem Bundesland oder welcher Stadt interessieren sich die Nutzer am stärksten fürs „Ebook“?

Komplett hinter die Kulissen lässt sich Google dabei freilich nicht schauen – so bleibt unklar, wie sich der so genannte „Suchmaschinenindex“ zusammensetzt; hinzu kommt, dass leichte Veränderungen des analysierten Suchbegriffs (z.B. „ebook“ gegenüber “e-book“) zu Veränderungen bei den Ergebnisse führen können.

Einige Ergebnisse mit Anknüpfungspunkten zur Buchbranche:

Suche nach „Ebook“:
Zeitlicher Verlauf: Bei den deutschen Googlern lässt sich ein verstärktes Interesse seit Ende September 2010 erkennen – möglicherweise durch die Berichterstattung über E-Books zur Frankfurter Buchmesse. Die Interessens-Kurve steigt schließlich in der Woche vom 6. bis 12. Dezember  steil an – als Google in den USA den E-Book-Vertrieb gestartet hat.

Regionales Interesse: Ein besonderes Interesse am Thema „Ebook“ haben die Saarländer (Suchmaschinenindex 100), gefolgt von den Sachsen, Brandenburgern, Hamburgern und Thüringern. Berlin und Bayern folgen erst auf den Plätzen 6 und 7.

Gewichtet nach Städten führt Hamburg (100) vor Leipzig, München, Frankfurt und Berlin.

Suchbegriffe: Die Liste der Top-Suchanfragen 2010 rund um den Begriff „Ebook“ führen „ebook reader“ und „download ebook“ an. Dass die E-Leser sich besonders für kostenlose und möglicherweise raubkopierte Lektüre interessieren, ist daran ersichtlich, dass die Suchbegriffe „ebook rapidshare“ und „ebook free“ in den Top-10 rangieren.

In der zweiten Tabelle, die Trends bei den Suchbegriffen anzeigt, steht „ipad ebook“ (plus 300%) an der Spitze, was möglicherweise darauf hindeutet, dass Apples Tablet-Computer perspektivisch den klassischen E-Readern den Rang abläuft.

Bezogen auf die letzten 90 Tage zeigt Thalia mit dem eigenen Oyo-Reader Muskeln:

Suche nach „Buchhandlung“:

Zeitlicher Verlauf: In Deutschland zeigen die Suchtrends zum Begriff „Buchhandlung“ zeitliche Schwerpunkte in den Dezember-Monaten 2009 und 2010 (Weihnachtsgeschäft). Übers Jahr gesehen gibt es darüberhinaus im August (Kauf von Urlaubslektüre?) leichte Ausschläge nach oben.

Regionales Interesse: Differenziert nach Bundesländern führt Nordrhein-Westfalen (Suchvolumenindex 100) vor Berlin und Hamburg. Auch in der Städte-Ansicht regiert der Westen: Aachen (100) vor Köln, Düsseldorf und Dortmund.

Der NRW-Fokus zeigt sich auch daran, dass „mayersche“ und „mayersche buchhandlung“ die Liste der Top-Suchanfragen anführt, gefolgt von „thalia“:

Bei der Entwicklung der Suchanfragen stellt Google ein zunehmendes Interesse an „thalia.de“ fest (+140%).

Suche nach „Verlag“:

Zeitlicher Verlauf: Die Kurve zeigt kaum Abweichungen nach oben und unten; auffällig ist nur eine Delle im Dezember 2009.

Interessant ist die Liste der Top-Suchbegriffe, die von den Bildungsverlagen Klett und Cornelsen angeführt wird – die, anders als beispielsweise herkömmliche Belletristik-Verlage, beim Endkunden über eine sehr hohe Markenbekanntheit verfügen.

Aufsteiger des Jahres ist der Kopp-Verlag, der bei den Top-Suchanfragen auf Platz 4 rangiert und die Liste der „zunehmenden Suchanfragen“ anführt.

Der Verlag stellt sich dezidiert jenseits des Mainstreams auf. Auf der Webseite heißt es: „Das Ziel des Kopp Verlags ist es, auf unterdrückte Informationen, Entdeckungen und Erfindungen hinzuweisen. Die Ausweitung von Tabuthemen, Political Correctness und Zensur in unserer Gesellschaft und den Medien soll untersucht und mit enthüllenden Büchern und Artikeln auf die Unterdrückung bedeutender Fakten und Tatsachen hingewiesen werden.“

Die Wikipedia schreibt: „Der Verlag hat sich unter anderem auf Literatur aus dem Umfeld von Esoterik, Verschwörungstheorien und Pseudowissenschaften spezialisiert.“

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