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Großangriff auf Amazonien

Jetzt will Thalia es wirklich wissen: Im Sommer nahm die Douglas-Tochter den mächtigen Gegenspieler Amazon erstmals mit vergleichender Werbung ins Visier, zum Weihnachtsgeschäft fährt sie schwerere Geschütze auf: „Der Kindle auf der Flucht… vor dem Tolino Shine von Thalia“ ist auf ganzseitigen Anzeigen des Filialisten zu lesen. Doch das ist erst der Anfang.
Mit der Anzeige betont der stationäre Marktführer erneut die eigene Beratungsleistung und das breite Filialnetz. „Es ist zum Davonlaufen für Amazon. Denn Thalias E-Reader Tolino Shine schlägt den Kindle sowohl beim Preis als auch beim Service vor Ort. Und: Der Tolino liest alle gängigen E-Book-Formate“, heißt es im Text.
Das Motiv wurde von der Werbeagentur Oliver Voss entwickelt (der Titel spielt vermutlich auf die US-amerikanische Krimi-Fernsehserie „Dr. Kimble auf der Flucht“ an, die vom Fensehsender ABC zwischen 1963 und 1967 erstmals ausgestrahlt wurde), die Anzeige wurde am vergangenen Samstag (23. November) in großen überregionalen Tageszeitungen platziert – u.a. in der „Bild“, in der „FAZ“ und in der „Süddeutschen Zeitung“.

Auch auf öffentlicher Fläche wetzt Thalia die Waffen. Rund um den Alexanderplatz in Berlin und in Fußnähe zur nächsten Thalia-Filiale hat die Kette drei zentrale Großflächen plakatiert – mit der unmissverständlichen Kampfansage: „Erwachsene Beratung statt Kindle-Kram“. Darüber hinaus will Thalia eine Werbebeilage in Tageszeitungen streuen.

Im Bewegtbild-Format hat sich Thalia (wie auch Weltbild) zuletzt für einen geräuschärmeren Schmetterlings-Flug entschieden: In den von der Hamburger Kreativagentur Vasata Schröder Florenz & Pfuhl (VSF&P) entwickelten TV-Spots werden die Tolino-Schmetterlinge in Szene gesetzt – ganz ohne Verweis auf die Konkurrenz auf Seattle.

Auch das Tolino-Paket wurde kurz vor Weihnachten aufgerüstet: In einer Sonderedition erhalten die Kunden von Weltbild und Thalia einen Tolino-Reader samt vorinstalliertem Digital-Thriller „Erwartung“ von Jussi Adler-Olsen („E-Books werden die Buchbranche töten“) für 109 Euro (Thalia) bzw. 104,99 Euro (Weltbild).

Wie finden Sie die vergleichende Werbung von Thalia? Erfüllt die Kampagne ihren Zweck, oder schießt die Douglas-Tochter übers Ziel hinaus? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare unten.

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