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Gewerbemieten auch in vielen 1b-Lagen unerschwinglich

Nicht nur in den besonders stark frequentierten Fußgängerzonen der deutschen Großstädte setzen explodierende Mieten Einzelhändler seit einigen Jahren unter Druck. Das ist der Befund einer parlamentarischen Anfrage der Partei Die Linke an die Bundesregierung. Die „Augsburger Allgemeine“, die die Ergebnisse der Anfrage veröffentlicht hat, bilanziert in ihrem Artikel: „Nach den Toplagen der Fußgängerzonen drohen nun auch sogenannte ‚1b-Lagen‘ der Innenstädte durch Ladensterben und austauschbare Filialen von Handelsketten zu veröden. Denn die Mieten werden immer öfter für alteingesessene Geschäfte bei gleichzeitig wachsender Internet-Konkurrenz unerschwinglich.“

Die Erkenntnisse im Einzelnen:

  • Zwischen 2014 und 2018 stiegen die Ladenmieten für Geschäfte von über 150 qm um durchschnittlich 27%. In den Metropolen München, Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und Köln betrug der Anstieg sogar 53%.
  • Die Miete kleinerer Flächen wurde im gleichen Zeitraum um 20% teurer (Durchschnittskosten: 41 Euro pro qm), in den Metropolen um 39% (79,70 Euro pro qm).
  • In den „1a-Lagen“ gelten die Miethöhen der „Augsburger Allgemeinen“ zufolge mit Quadratmeterpreisen von durchschnittlich 133 Euro (in den Metropolen sogar 250 Euro) „dagegen weitgehend als ausgereizt“: Der Anstieg betrug hier nur 6–8%.

Die Zeitung zitiert den Linken-Wirtschaftspolitiker Pascal Meiser, der die Anfrage an die Regierung gestellt hatte – und sich nun in seiner Sorge um den stationären Handel bestätigt sieht: „Steigende Ladenmieten führen zu einer weiteren Verschlechterung der Wettbewerbsbedingungen des stationären Einzelhandels gegenüber dem Online-Handel und können so auf mittlere Frist auch zu einer Bedrohung der Arbeitsplätze im stationären Einzelhandel führen.“ Hauptleidtragende explodierender Gewerbemieten seien zudem oft alteingesessene inhabergeführte Läden mit vergleichsweise preisgünstigen Angeboten der Nahversorgung sowie Sozialeinrichtungen.

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