buchreport

Schlichte Papiervorschau auf Wunsch

Die Ankündigung der Random House-Verlage, bei den Programminformationen einen harten Systemschnitt vorzunehmen, ist in Teilen des Handels sehr kritisch aufgenommen worden. Ab 2019 (Herbstprogramm) will die Publikumsverlagsgruppe Novitäteninformationen ausschließlich per Digitalvorschau verbreiten. Es ist das Signal des Marktführers, das Thema digitaler Programminformation zügig voranzutreiben, auch mit Blick auf die Kosten, die sich in den vergangenen beiden Jahren durch das Parallel-Angebot von Papier- und Digitalvorschau noch erhöht hatten.

In einer buchreport-Schnellumfrage Anfang Mai hatten sich über 70% der mehr als 1000 Umfrageteilnehmer ablehnend geäußert und sich für die Weiternutzung gedruckter Vorschauen ausgesprochen.

 

>  Lesen Sie zum Thema:

 

Die in der Breite nicht erwartete Negativreaktion mit zahlreichen Protestnoten adressiert an den Random House-Vertrieb bleibt nicht ohne Wirkung:

  • Mittlerweile berichten Buchhändler, dass der Random House-Innendienst auf Protest hin durchaus eröffne, dass auch 2019 auf Nachfrage weiterhin gedruckte Vorschauen bezogen werden können, wenn auch in vereinfachter Form.
  • Offiziell heißt es von Random House, man nehme alle Rückmeldungen ernst und arbeite in den verbleibenden Monaten an Lösungen: „Sollte ein Buchhändler aktuell noch nicht mit der digitalen Vorschau arbeiten können, werden wir einfache gedruckte Verkaufsunterlagen zur Verfügung stellen, welche aber natürlich in keiner Weise mit der Opulenz der gedruckten Vorschau vergleichbar sein werden.“

Mehr Schlichtheit habe man ja ohnehin gefordert, heißt es aus dem Handel. Bereits im Mai 2013 hatte eine buchreport-Umfrage „weniger Schnickschnack, weniger Hochglanz“ als zentrale Forderungen zutage gefördert.

 

Herausforderung für die Arbeitsweise

Random House sowie die MVB als Systemanbieter von VLB Tix wollen die verbleibende Zeit nutzen, Arbeitsweise und Funktionen der Digitalvorschau zu vermitteln. Vorangetrieben haben die Vorschaudigitalisierung vor allem Verlage, die das Angebot in Erwartung hoher Einsparungen finanzieren, sowie das Management der großen Buchhandelsketten wie Hugendubel, Thalia und Mayersche, die den Random House-Vorstoß begrüßen.

Buchhändler, die die alternativlose Digitalvorschau kritisieren, verweisen auf bewährte Arbeitsweisen mit Printkatalogen, die Herausforderung, jeweils zur Saison Zehntausende Neuerscheinungen am Bildschirm zu sichten und fehlende technische Voraussetzungen über vorhandene Computer-Arbeitsplätze hinaus.

Kommentare

Kommentar hinterlassen zu "Schlichte Papiervorschau auf Wunsch"

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Mit dem Abschicken des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten elektronisch gespeichert werden. Diese Einverständniserklärung können Sie jederzeit gegenüber der Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutz-Richtlinien

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*

Dossier

Aktuelles aus dem Handel

  • Mediengruppe Stein übernimmt weiteren Fachinformationshändler  …mehr
  • Supermilf-Pilotprojekt: »Viele Erkenntnisse«  …mehr

  • SPIEGEL-Bestseller im Blick

    Der SPIEGEL-Bestseller-Newsletter gibt Ihnen jede Woche kostenlos einen Überblick zu den Aufsteigern der neuen SPIEGEL-Bestsellerlisten.

    » Melden Sie sich hier kostenlos an.

    Wollen Sie sich darüber hinaus schon vorab und detailliert über die Toptitel von morgen informieren, um frühzeitig disponieren zu können?

    » Bestellen Sie das SPIEGEL Bestseller-Barometer ab 8 Euro pro Monat.

    Wenn Sie die SPIEGEL-Bestesellerlisten z.B. in Ihren Geschäftsräumen präsentieren wollen oder online in Ihren Web-Auftritt integrieren möchten, hat buchreport weitere Angebote für Sie.

    » Weitere Angebote zu den SPIEGEL-Bestsellerlisten