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Fährmann zwischen Tradition und Moderne

Der Verlag Herder trauert um seinen Seniorchef Hermann Herder, der am vergangenen Samstag (12.11.) nach kurzer schwerer Krankheit 85-jährig im Kreise seiner Familie verstorben ist. Herder führte den Verlag von 1963 bis 1999. Seitdem hat Sohn Manuel Herder die Leitung des Freiburger Unternehmens inne. Die Verlage Crossroad (New York) und Editorial Herder (Barcelona) werden von Herders Kindern Gwendolin Herder beziehungsweise Raimund Herder geleitet.

Nach Angaben des Verlags wurde Hermann Josef Romano Herder am 19. Januar 1926 in Rom geboren, wuchs in Freiburg auf und promovierte nach dem Jurastudium 1952 mit einer Arbeit über Urheberrecht in spanischsprachigen Ländern. Nach Auslandsaufenthalten trat er 1957 in den Freiburger Verlag ein, 1963 übernahm er die Gesamtverantwortung.  Als Verleger war Hermann Herder zwischen 1965 und 1968 ehrenamtlich im Vorstand des Börsenvereins aktiv.

Herders verlegerische Position skizziert der Verlag in folgendem kurzen Text:

„Als am 1. Januar 1963 Hermann Herder die Gesamtleitung des Verlags Herder in fünfter Verlegergeneration übernahm, war die erste Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils noch nicht lange beendet. Im Jahr darauf führte er die Konzilsväter durch eine Buchausstellung im Schatten des Petersdoms, die dokumentierte, wie sehr Herder Vorbereiter dieses geistigen Aufbruchs war. Es blieb eines der wichtigsten Anliegen des Verlegers, in Zeiten großer Umbrüche in Gesellschaft und Kirche, den Weg des Dialogs konsequent fortzuführen. Der Universalverlag katholischer Prägung blieb der weltweit bedeutendste Verlag für Theologie und Religion und wurde unter seiner Leitung ein geistig weitausgreifendes Unternehmen. Hermann Herder setzte im Gespräch mit den Wissenschaften und im wachen Gespür für die neue Rolle der Religion in einer sich globalisierenden Welt verlegerische Akzente. Sie fanden in großen Enzyklopädien, wissenschaftlichen Publikationen und erfolgreichen Sachbüchern ihren Niederschlag.  Zwischen Tradition und Erneuerung immer neu zu vermitteln, Positionen miteinander in Beziehung zu setzen, benannte er in seinem autobiographischen Buch ,Fährmann zwischen den Ufern‘ (2006) als verlegerische Aufgabe.“

 

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