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Es wird knapp für die Buchpreisbindung

Knapp zwei Wochen vor der Abstimmung über das Buchpreisbindungsgesetz in der Schweiz scheint die Stimmung zu kippen: Während die Schweizer zunächst mehrheitlich für die Gesetzesvorlage stimmen wollten, liegen inzwischen die Preisbindungsgegner vorn. 
Laut einer repräsentativen Umfrage der Rundfunkanstalt SRG zwischen dem 17. und 25. Februar ist die Unterstützung für das Buchpreisbindungsgesetz rückläufig: Eine Mehrheit von 47% hätte das Gesetz abgelehnt, nur 40% befürworteten die Vorlage. Damit ist die Zustimmung für das Gesetz um 8 Prozentpunkte zurückgegangen.

Der Ausgang der Abstimmung bleibt dennoch ungewiss: Da nach wie vor 13% der Befragten angeben, sie seien noch unentschieden, ist auch die Mehrheit gegen die fixen Preise alles andere als sicher, wenn auch inzwischen ein „Nein“ wahrscheinlicher scheint als ein „Ja“.

Die Begründungen für die Buchpreisbindung: 
  • Die populärste Begründung für die Buchpreisbindung ist nach wie vor der Erhalt kleinerer Buchhandlungen: 65% der Befragten sind der Meinung, dass ein Buchpreisbindungsgesetz den Erhalt fördert (-2%).
  • 53% glauben, dass fixe Preise die kulturelle Vielfalt auf dem Schweizer Büchermarkt gewährleisten (-3%).
  • 57% sind der Auffassung, dass das Buch als schützenswertes Kulturgut nicht uneingeschränkt dem Markt ausgesetzt werden sollte (dieses Argument wurde in der ersten Welle nicht abgefragt).
Die Argumente gegen die Buchpreisbindung:

  • 69% sind der Ansicht, dass der freie Markt keine großen Veränderungen herbeigeführt habe und das Buch als Kulturgut auch so erhalten bliebe.
  • 68% glauben, dass das Gesetz dem Schweizer Markt schadet, da Bücher im Ausland oder online billiger bezogen werden können (hier mehr zu den Hintergründen).
  • 58% sind der Meinung, dass das Gesetz zum Nachteil der Konsumenten ist, da die Schweiz als Hochpreisinsel verfestigt wird.

„Abstimmungen werden an der Urne, und nicht in Umfragen gewonnen“ erklärt Dani Landolf, Chef des Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband (SBVV) auf Nachfrage von buchreport.de: „Wir wussten, dass es schwierig wird und weiter schwierig bleibt und haben uns deshalb auch von den besseren Werten der ersten Umfrage nicht blenden lassen. Es war schon im Parlament immer ein knappes Rennen, wir haben dort auch Rückstände aufgeholt, deshalb werden wir jetzt den Kopf nicht hängen lassen und weiter kämpfen bis zum Schluss.“

Über die Gesetzesvorlage zur Buchpreisbindung stimmen die Schweizer am 11. März 2012 ab.

Kommentare

1 Kommentar zu "Es wird knapp für die Buchpreisbindung"

  1. Ach Nomen irgendwie hast Du das wohl nicht verstanden, wie TOLL das ist, sich als Kunde von dem ganzen Verein per Preisbindung bis auf’s letzte Hemd ausziehen zu lassen. Ich denke die Christa kann Dir da helfen. Die erklärt es Dir dann noch mal ganz langsam, bis wir alle singen:
    Piep piep piep, die Preisbindung hat uns alle so lieb! </ironie>

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