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Einzelhandel im November: Keine Entspannung in Sicht

Knapp 60% der Innenstadthändler sehen sich angesichts der Corona-Entwicklung und zurückgehender Frequenzen im „lockdown light“ in Existenznöten, zeigt eine Umfrage des Handelsverband Deutschland HDE unter 500 Unternehmen. Zum Black Friday 2020 jedoch werden hohe Umsätze erwartet.

Die Umsätze im innerstädtischen Einzelhandel verharrten auch in der zweiten Novemberwoche auf einem Niveau weit unter den Vorjahreswerten. Nach der aktuellen HDE-Umfrage verzeichnen die Händler in den Stadtzentren im Vorjahresvergleich durchschnittlich einen Umsatzrückgang von mehr als einem Drittel. Bei den Kundenfrequenzen liegen die Werte im Schnitt um 43% unter denen von 2019. „Der Lockdown light sorgt dafür, dass die Händler in den Innenstädten in vielen Fällen nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können. Trotz geöffneter Ladentüren geraten hier viele Existenzen in Gefahr, das sind schlechte Nachrichten auch für unsere Innenstädte“, warnt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Hinzu kommt: Fast 80% der Weihnachtsmärkte in Deutschland fallen in diesem Jahr coronabedingt aus. Das zeigt eine Umfrage unter über 1400 Vertretern aus Stadtverwaltungen, Standortinitiativen, sowie Vereinen und Handel. Der Handel erwartet massive Auswirkungen für das Weihnachtsgeschäft der innerstädtischen Einzelhändler. „Weihnachtsmärkte sind ein wichtiger Faktor, um die Kunden in die Fußgängerzonen und Stadtzentren zu bringen. Wenn diese Anlässe jetzt beinahe flächendeckend wegbrechen, bedeutet das erneut einen schweren Schlag für den ohnehin schon gebeutelten Innenstadthandel“, fährt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth fort. Die aktuelle Umfrage mache deutlich, dass voraussichtlich lediglich rund 7% der Weihnachtsmärkte stattfinden werden, bei weiteren rund 13% sei eine Durchführung noch unklar.

Online-Potenziale nutzen

Die vor allem online getriebenen Verkaufstage Black Friday und Cyber Monday hingegen, sollen laut den Prognosen für ein deutliches Plus sorgen. Der HDE rechnet mit einem Umsatz von 3,7 Mrd Euro, was einen Anstieg um 18% im Vergleich zum Vorjahr entspräche. „Das Potential der beiden Aktionstage ist noch nicht ausgereizt“, sagte der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Zahlen des HDE-Online-Monitors zeigen, dass nur noch 5% der Online-Shopper den Black Friday nicht kennen. Und auch der Cyber Monday ist mehr als 80% der Befragten ein Begriff.

Um Einzelhändler bei der Digitalisierung ihrer Dienste zu unterstützen, hatte der HDE gemeinsam mit Google die Initiative Zukunft Handel aufgesetzt. Deren Gewinner werden nun im Rahmen des Handelskongresses in Berlin am 18. und 19. November bekannt gegeben. Auch wenn sich unter den Preisträgern kein Buchhändler befindet, können die Geschäftsmodelle der Einzelhändler der Inspiration dienen.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, Schirmherr des Awards: „Ich finde es richtig und wichtig, kreative Ideen im Handel aus den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu fördern und zu belohnen. Nur mit solchen Ideen wird der Handel auch in Zukunft neue begeisterte Kundinnen und Kunden gewinnen können – online wie offline. Die Preisträger aus den unterschiedlichsten Branchen werden Andere inspirieren und ihnen Mut machen, die Herausforderung Digitalisierung entschlossen anzugehen.“

Insgesamt hatten fast 70 Unternehmen an der Ausschreibung teilgenommen. Neben einem Zertifikat werden die Gewinnerinnen und Gewinner auf einer eigenen Webseite des ZukunftHandel-Award vorgestellt.

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