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E-Commerce boomt, Katalog kriselt

Der Online-Handel hat im vergangenen Jahr einen massiven Umsatz-Sprung gemacht. Die deutschen Internet-Händler haben 2012 erstmals die 27-Mrd-Euro-Grenze beim Umsatz mit Waren überschritten. Das Wachstum der Bücher-Warengruppe ist stattlich, wenn auch nicht so dynamisch wie das Plus anderer Kategorien. 
Nach dem Weihnachtsgeschäft hat der Bundesverband des Deutschen Versandhandels heute auch das gesamte Jahr 2012 bilanziert. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie, die auf der Befragung von 30.000 Deutschen (ab 14 Jahren) basiert:
  • Der gesamte „interaktive Handel“ (neben Internethändlern z.B. Apotheken-, Teleshoppingversender und Ebay-Powerhändler) verbuchte ein Plus von 15,6% auf 39,3 Mrd Euro. Laut BVH entspricht der Umsatz rund 9% des gesamten Einzelhandels (Vorjahr 8,2%). Hinzu kommen 9,7 Mrd Euro, die mit digitalen Gütern wie Flugtickets, Pauschalreisen, Tickets für Veranstaltungen oder Fahrkarten erwirtschaftet wurden (+21%). Insgesamt ergibt sich für den Distanzhandel demnach ein Volumen von 49 Mrd Euro.
  • Das Online-Geschäft generierte über 70% des Branchenumsatzes der Versender: 27,6 Mrd Euro (+27%); das Katalog-Geschäft verlor 4,9% an Umsatz (11,7 statt 12,3 Mrd Euro im Vorjahr).
  • Die Bücher-Kategorie legte umsatzmäßig bei den Versendern „nur“ um rund 10% auf 2,59 Mrd Euro zu, während andere Warengruppen wie Kleidung (+11%), Elektronik (+25%), Hobby/Freizeit (+45%) oder Telekommunikation/Handy (+77%) deutlich dynamischer wuchsen; Spielwaren legten via Katalog und Internet um 15% auf 780 Mio Euro zu.
  • Als „Gewinner“ des Jahres 2012 listet der BVH die „Internet-Pure-Player“ auf, deren Erlöse um 40% gestiegen seien, gefolgt von Stationärhändlern mit Netz- oder Katalog-Ableger (+22%) und Teleshopping-Versendern (+7%).
  • Frauen sind zwar mit einem Umsatzanteil von über 55% am gesamten Umsatz der interaktiven Händler noch das „starke Versandhandels-Geschlecht“ – ihre Warenkörbe sind deutlich größer, stark ausgeprägt ist die Vorliebe für Multichannel. Demgegenüber sind die Warenkörbe der reinen Internethändler mehrheitlich in Männerhand.
Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des BVH, führt das „phantastische Ergebnis“ neben der steigenden Kauffrequenz vor allem auf die zunehmende Zahl an Käufern zurück.
Mit Blick aufs laufende Jahr rechnet der BVH mit einem Umsatzwachstum für den gesamten interaktiven Handel von 11% auf 43,5 Mrd Euro. Das E-Commerce-Volumen taxiert der Verband auf 33,5 Mrd Euro (+21,3%).

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