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E-Book-Markt verliert an Tempo

Die Dynamik auf dem deutschen E-Book-Markt flaut nach Analysen des Börsenvereins und der Marktforscher der GfK ab. Nach einer Verdreifachung des Marktanteils von 2011 bis 2012 wuchs das Kuchenstück im vergangenen Jahr mit geringerem Tempo auf 3,9% des Marktes.
Laut E-Book-Studie wurden 2013 rund 21,5 Mio E-Books verkauft, das sind 63% mehr als 2012. Zum Vergleich: Von 2011 bis 2012 legte der Absatz um über 200% zu.
Die wichtigsten Zahlen aus der aktuellen Ausgabe der E-Book-Studie des Börsenvereins:
  • Preisentwicklung: Der Durchschnittspreis sank einmal mehr um fast 2% auf 7,58 Euro und liegt somit fast ein Drittel unter dem Niveau von 2010.
  • Käufer: 3,4 Mio Leser kauften 2013 ein E-Book, 2012 waren es 2,4 Mio.
  • Kaufintensität: Stieg im vergangenen Jahr von 5,5 auf 6,4 E-Books pro Jahr an: 3,4 Mio Menschen kauften 21,5 Mio E-Books.
  • Formatvorlieben: Die Zahl derjenigen, die „gedruckte Bücher zu sehr lieben“ und die meinen, elektronische Lesegeräte reichten nicht an das Print-Leseerlebnis heran, schrumpfte von 81% auf 79% der Befragten (die zumindest schon einmal von einem E-Book gehört haben). Der Anteil derer, die zukünftig ausschließlich gedruckte Bücher kaufen wollen, geht von 40 auf 38% zurück. Der Anteil der Hybrid-Leser (Print und E-Book) steigt von 13 auf 15%. 
  • Offene Systeme: Knapp 80% der E-Book-Leser ist es wichtig, gekaufte E-Books auf den Lesegeräten verschiedener Anbieter lesen zu können.
Die Studie enthält neben den Zahlen aus der GfK-Verbraucherbefragung auch Statistiken zum E-Book-Geschäft der Verlage und Buchhandlungen:

Verlage  

  • E-Aktivitäten: Der Anteil der Verlage, die E-Books im Programm haben, wuchs auf 65% (2012: 53%). Während die großen Verlage inzwischen zu 100% auf E setzen, liegt die Digitalbuchquote bei den kleineren Verlagen erst bei 57%, Tendenz aber auch hier stark steigend (2012: 48%).
  • Vertriebskanäle: Die Verteilung verändert sich kaum, 14% der Verlage sind (konstant zu 2012) im Direktvertrieb im Einsatz, 6% (2012: 5%) nutzen Verleihmodelle, das Gros (74%) des Geschäfts läuft über den Onlinebuchhandel.
  • Preissetzung: 48% der Verlage setzen den E-Book-Preis mehr als 20% niedriger als die gedruckte Version an; 42% wählen den Korridor 10 bis 20% niedriger.
  • Schutz: Laut Börsenverein verabschieden sich die Verlage allmählich vom Kopierschutz. Nur 62% setzen aktuell überhaupt einen Schutz ein, davon wiederum weniger als die Hälfte einen harten Kopierschutz. Aber, was der Trend-These des Börsenvereins widerspricht:  Im vergangenen Jahr lag die Quote des ungeschützten E-Book-Verkehrs bei 47%, der Anteil der schutzwilligen Verlage bei 53%.   

Buchhandel

  • E-Aktivitäten: Der Anteil der Sortimenter, die auch E-Books und E-Reader verkaufen, ist noch einmal um 6 Prozentpunkte auf 79% gestiegen.
  • Motive: Sich ein verbessertes und moderneres Image zuzulegen, ist für die meisten Buchhändler (74%) der hauptsächliche Beweggrund, gefolgt von dem Wunsch der Erschließung neuer Kundengruppen (56%, Mehrfachnennung möglich).
  • Print-Kannibalisierung: Die Quote der Buchhändler, die aufgrund des E-Books Umsatzeinbußen im klassischen Geschäft erwarten, sinkt von 57% auf aktuell 40%; fast gleich viele (38%) erwarten keine Kannibalisierung bzw Umsatzverlagerung.
  • Risiken: Die Angst des Buchhandels vor einer zunehmenden Konzentration bei den Online-Konkurrenten wächst (87% nach 84% im Vorjahr). Dagegen nimmt die Furcht vor Umsatzverlusten bei gedruckten Büchern (aktuell bei 70%), vor den Auswirkungen durch Piraterie (28%) und vor Preisverfall (35%) ab.

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