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Diese Figuren und Themenwelten stehen bei Kindern hoch im Kurs

Publikumsfavoriten im Kinderzimmer: Merchandise-Produkte aus dem „Minions“-Universum kommen bei deutschen Kindern aktuell besonders gut an (Foto: Universal Pictures International France).

Lizenzstoffe, vor allem aus Film- und TV-Produktionen, sind aus dem Kinder- und Jugendbuch nicht mehr wegzudenken, da der Nachwuchs mit den bekannten und beliebten Figuren ans Lesen herangeführt werden kann. Der „Kids License Monitor“ vermisst vierteljährlich, welche Marken und Stoffe bei Kindern besonders hoch im Kurs stehen. Ein Überblick über ausgewählte Ergebnisse.

Die fünf beliebtesten Themenwelten befragten deutschen Kinder (4 bis 12 Jahre) sind aktuell:

  • „Ice Age“ (87% mögen die „Ice Age“-Themenwelt.)
  • „Minions“ (80%)
  • „Madagascar“ (77%)
  • „Tom & Jerry“ (77%)
  • „Das Dschungelbuch“ (75%)

Wenn es um den Besitz entsprechender Lizenzprodukte geht, fallen die Zustimmungswerte geringer aus und andere Lizenzwelten rücken in den Fokus. Die Top 5:

  • „Minions“ (63% der deutschen Kinder finden es toll, Dinge mit den kleinen, gelben Wesen zu besitzen.)
  • „Ice Age“ (55%)
  • Deutsche Fußballnationalmannschaft (39%)
  • „Die Pinguine aus Madagascar“ (39%)
  • „Disneyʼs Frozen“ (dt. „Die Eiskönigin“), 39%)

Die Ergebnisse zeigten, dass es neue Lizenzen bei deutschen Kindern aktuell schwer haben, folgern die auf Kinder und Jugendliche spezialisierten Markt- und Meinungsforscher von Iconkids & Youth, die den „Kids License Monitor“ erstellen. Sowohl der Hoffnungsträger des vergangenen Jahres, „Vaiana“, als auch das Thema „Trolls“ seien in deutschen Kinderzimmern wenig präsent. Demnach besitzen nur 9% der 4- bis 12-Jährigen Produkte mit der hawaiianischen Prinzessin „Vaiana“ (Befragung 1/2017). Das in der Welle zuvor gemessene Thema „Trolls“ schneidet mit 14% etwas besser ab. Die unangefochten Spitzenreiter sind aber weiterhin die „Minions“ (66% der Kinder besitzen ein lizensiertes Produkt), gefolgt von „Ice Age“ (53%). Die deutsche Figur „Ritter Rost“ (die Bücher erscheinen bei Carlsen) kommt auf 18%.

Für den „Kids License Monitor“ wurden 1274 Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien befragt. Weitere Informationen hier.

»Der inhaltliche Gehalt ist zentral«: Ravensburger-Verlegerin Anuschka Albertz über den Reiz von Lizenzstoffen

Anuschka Albertz (Foto: Anja Köhler)

Ravensburger hat 2016 eine Kooperation mit Disney geschlossen. Diese beinhaltet die „Disney-Baby“-Pappbilderbuchreihe „Mein erstes Buch“ für Kinder ab 18 Monaten, die Erstlesereihe „Leselern-Stars“ und Einzeltitel wie Ausmalbücher für Kinder und Erwachsene. Das Interview mit Verlegerin Anuschka Albertz, das hier in Auszügen vorliegt, ist zuerst im buchreport.spezial Kinder & Jugend 2016 erschienen. 

Was lässt sich am besten ins Buchformat übertragen?

Das ist eine der großen Fragen des Lizenzgeschäfts. Für uns als Buchverlag ist sicherlich der inhaltliche Gehalt einer Lizenz einer der zentralen Faktoren. Folglich sind Stoffe aus Film und Fernsehen für Bücher besonders attraktiv. Bei Spielwarenmarken hat man es als Verlag ein bisschen schwerer, aber auch da gibt es natürlich Vorzeigeerfolge, zum Beispiel Lego-Bücher.

Werden Lizenzstoffe von den Kunden als Verkaufsargument wahrgenommen?

Sie bieten zumindest Orientierung. Bei unserer Erstlese-reihe „Leselern-Stars“ geht es beispielsweise ganz klar darum, den Kindern zum Lesenlernen Stoffe anzubieten, die ihnen Spaß machen, die sie womöglich schon kennen und an die sie gute Erinnerungen haben. Ich glaube schon, dass das die Kaufbereitschaft erhöhen kann, wenn die Bücher gut gemacht sind.

Sind Lizenzprodukte für mehrere Altersgruppen attraktiv?

Ja, auf jeden Fall. „Star Wars“ ist das Paradebeispiel dafür, dass es von den Grundschülern bis zu den Erwachsenen eine große Nachfrage gibt. Disney-Lizenzthemen werden interessanterweise momentan auch für ältere Zielgruppen wie Teenager interessant. Auch in diesem Bereich wollen wir in Zukunft mit verschiedenen Formaten experimentieren.

Sie sind nicht der einzige Verlag, der Disney-Bücher im Programm hat. Wie groß ist Ihr verlegerischer Spielraum?

Grundsätzlich werden die Lizenzen immer pro Kategorie vergeben. Wir haben jetzt beispielsweise die Kategorie „Disney Baby“, also eine Lizenz für Pappbilderbücher. Innerhalb dieser sind wir relativ frei in dem, was wir tun. Disney will, dass man einen bestimmten Styleguide befolgt, redet aber in die Konzeption der Inhalte nicht hinein.

 

Einen Artikel über Lizenzstoffe im Buchmarkt sowie das komplette Interview mit Anuschka Albertz können buchreport.digital-Abonnenten hier lesen. Artikel und Interview sind zuerst im buchreport.spezial Kinder & Jugend 2016 erschienen (hier geht es für buchreport.digital-Abonnenten zum E-Paper, hier können Sie die gedruckte Ausgabe bestellen).

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