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Die Piraten-Profiteure

Neben den Betreibern illegaler Portale profitieren diverse Branchen direkt oder indirekt vom E-Book-Klau. Das ist eine der zentralen Aussagen der neuesten Version von Manuel Boniks und Andreas Schaales halbjährlich aktualisierter Studie. In „Gutenberg 3.5“ (hier zum Download) weisen die beiden IT-Dienstleister auf die Bedeutung der ökonomischen Seite von Internet-Piraterie hin. Folgende Profiteure des Geschäfts mit Raubkopien machen sie u.a. aus:
  • Piratenforen, die sich über Werbung und Provisionen finanzieren
  • kommerzielle Dienste, die für die Nutzung Gebühren erheben
  • Suchmaschinen, die bei der Suche nach Raubkopien behilflich sind
  • Payment-Anbieter, die an der Abwicklung illegaler Geschäfte verdienen
  • Abmahnanwälte, technische Dienstleister, Berater etc.
  • die Werbeindustrie, die über Piratenseiten nach Boniks und Schaales Schätzung jährlich mehrere 100 Mio Euro umsetzt.
Der Frage nach den Finanzierungswegen von illegalen Online-Inhalteanbietern widmet sich auch das diesjährige „DACH-Forum Urheberrechtsschutz“. Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) lädt am 6. und 7. Mai gemeinsam mit den Partnerverbänden Verein für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche (VAP, Österreich) und Schweizerische Vereinigung zur Bekämpfung der Piraterie (SAFE, Schweiz) nach Berlin, um Gegenmaßnahmen zu diskutieren. Der erste Veranstaltungstag steht dabei thematisch im Zeichen der geschäftsmäßigen Internetkriminalität. Konkret stellt sich unter anderem die Frage, wie sich Werbung auf illegalen Websites unterbinden lässt.

Anfang 2013 ist der Börsenverein eine Partnerschaft mit der GVU eingegangen. Der Auftrag: Die GVU soll im Sinne der Rechteinhaber illegale Kopien von E-Books im Internet aufspüren, strafrechtlich gegen die Betreiber entsprechender Websites vorgehen und generell für die Belange der Branche trommeln. Das entsprechende Budget sollen die Verlage bereitstellen. Diese taten sich 2013 allerdings schwer mit Beitragszahlungen, weshalb die Zielsumme von 100?000 Euro verfehlt wurde. GVU und Börsenverein hoffen für 2014 auf mehr Engagement. Bisherige Partner:

  • Becker Joest Volk Verlag
  • Blottner Verlag
  • Bonnier Media Deutschland
  • DuMont Buchverlag 
  • Gabal Verlag
  • Hogrefe Verlag
  • Holtzbrinck Publishing Group/Georg von Holtzbrinck 
  • Hörcompany Schaack und Herzog
  • Junfermann Verlag
  • Leinpfad Verlag
  • Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft
  • Novagenics Verlag
  • Dr. Oetker Verlag
  • Schiele & Schön
  • Georg Thieme Verlag 
  • Verlag C.H. Beck 
  • Verlagsgruppe Random House

Kommentare

1 Kommentar zu "Die Piraten-Profiteure"

  1. Eine lesenwerte kritische Analyse der Gutenberg-Studie gibt es hier:

    http://allesebook.de/marktanal

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