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Die Kiwis kommen

 

Neuseeland wird Gastland der Frankfurter Buchmesse 2012 (10. bis 14. Oktober 2012). Messe-Chef Juergen Boos hat einen entsprechenden Vertrag mit Lewis Holden, Staatssekretär im neuseeländischen Kulturministerium, in Auckland unterzeichnet. Mit Neuseeland wird – nach Indien und Irland – zum dritten Mal ein englischsprachiges Land Gastland der Buchmesse.

„Neuseeland bietet kulturelles Erfahren von ungeheurer Intensität“, erklärte Boos im Beisein von Außenminister Guido Westerwelle und dem neuseeländischen Kulturminister Christopher Finlayson. Mit Neuseeland stelle sich eine Kultur vor, die auf unterschiedlichsten Einflüssen beruhe – aus Europa, aber auch aus Polynesien und Asien. „Die multikulturelle Identität Neuseelands beruht auf mitreißenden Geschichten, seien sie mündlich erzählt, geschrieben, gesungen oder verfilmt“, so Boos weiter. Denn der sprichwörtliche „neuseeländische Einfallsreichtum“ äußere sich in der Literatur ebenso wie in Film, Musik, Design und digitalen Medien.

In Deutschland verlegt sind bislang nur wenige neuseeländische Autoren, darunter Alan Duff, Patricia Grace, die Krimi-Autorin Ngaio Marsh und Anthony McCarten („Superhero“, auf Deutsch bei Diogenes erschienen, stieg 2007 bis auf Platz 30 der SPIEGEL-Bestsellerliste, „Englischer Harem“ schaffte es im Folgejahr sogar auf Rang 41).

Die wohl berühmtesten Autoren der Inseln sind laut Buchmesse Katherine Mansfield, aber auch Michael King oder Janet Frame – ihre Autobiografie „Ein Engel an meiner Tafel“ wurde 1990 von Jane Campion verfilmt.
 
Zahlen zum neuseeländischen Buchmarkt:

  • Rund 2000 Titel kommen jährlich neu auf den Markt.
  • Die Publishers Association of New Zealand umfasst rund 80 neuseeländische Verlage, die jährlich rund 550 Mio Euro Umsatz generieren.
  • Die gesamte neuseeländische Kulturindustrie erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von rund 7 Mrd Euro.
  • Die neuseeländische Autorenvereinigung des P.E.N. hat rund 1300 Mitglieder.
  • Im vergangenen Jahr reisten 19 Aussteller aus Neuseeland nach Frankfurt.
  • 2009 verkauften deutsche Verlage gerade einmal 4 Lizenzen nach Australien und Neuseeland.

In den Schlagzeilen ist seit Monaten der neuseeländische Buchhandel: Der insolvente Marktführer Whitcoulls (Tochter der Redgroup aus Australien) baut zurück: Seit April wurden über 60 Filialen verkauft.

Gastländer/Schwerpunkte der Frankfurter Buchmesse:

  • 1976: Lateinamerika
  • 1978: Kind und Buch
  • 1980: Schwarzafrika
  • 1982: Religionen
  • 1984: George Orwell
  • 1986: Indien
  • 1988: Italien
  • 1989: Frankreich
  • 1990: Japan
  • 1991: Spanien
  • 1992: Mexiko
  • 1993: Flandern und Niederlande
  • 1994: Brasilien
  • 1995: Österreich
  • 1996: Irland
  • 1997: Portugal
  • 1998: Schweiz
  • 1999: Ungarn
  • 2000: Polen
  • 2001: Griechenland
  • 2002: Litauen
  • 2003: Russland
  • 2004: Arabische Welt
  • 2005: Korea
  • 2006: Indien
  • 2007: Katalanische Länder
  • 2008: Türkei
  • 2009: China
  • 2010: Argentinien
  • 2011: Island
  • 2012: Neuseeland
  • 2013: Brasilien
  • 2014: Finnland

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