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Die anhaltende Preisfrage

Wenn in einer stagnierenden Branche die Kosten steigen, aber die Preise mehr oder weniger konstant bleiben, geht die Rechnung nicht mehr auf. Dies gilt umso mehr in der Kleinrendite-Buchbranche. Im stationären Buchhandel, der nicht nur stagniert, sondern schrumpft, zeigen sich die Folgen deutlich in Geschäftsaufgaben und Ladenverkleinerungen. Der Schaden für die gesamte Branche ist die abnehmende Sichtbarkeit des Buches, die weiterhin stark an die stationäre Präsenz in guten Lagen geknüpft ist.

Diese gar nicht neue Herausforderung geht im Frühjahr Bastei Lübbe in einem Workshop mit 50 Buchhändlern an. Marketing-Vorstand Klaus Kluge fasst zusammen: „Von fast allen Teilnehmern kam der deutliche Appell: Traut euch endlich und seid mutig.“ Weil die Marge der Händler schmilzt und auch bei den Konditionen alles ausgereizt ist, müsse jetzt an der Preisschraube gedreht werden. Der Verlag stellt seine Strategie vor, wie er Preisschwellen überspringen will.

Bei Taschenbüchern werden die Preise verlagsübergreifend angehoben, die unteren Preisschubladen werden kaum noch besetzt. Die Masse der Novitäten drubbelt sich allerdings mit 9,99 Euro weiterhin am 10-Euro-Schwellenwert. Auch bei Hardcovern dominiert die 20-Euro-Schwelle. Unter den Jahresbestsellern sind mit Houellebecqs „Unterwerfung“ (DuMont) und Suters „Montecristo“ (Diogenes) immerhin zwei schlanke Bändchen, die mit 22,99 bzw 23,90 Euro den Umsatzhebel bedienen.

Kommentare

1 Kommentar zu "Die anhaltende Preisfrage"

  1. Es erheben sich dann nur die Fragen: In welchem Spielraum sollen diese Preiserhöhungen für Bücher sein?
    Und gibt es da Schwellen für Erhöhungen?
    Und zudem: Wie lange machen dies dann die Leser und Leserinnen, also die Kunden der stationären Buchhandlungen mit?
    Es ist ja nicht so, dass es oft Lohnerhöhungen für die Arbeitnehmer geben wird.
    Es ist keine Frage, dass auch an den Buchhandlungen Kosten hängen.
    Es sollte dann aber vielleicht beim Einkauf von neuen Büchern da in der Anzahl etwas weniger Bücher, dazu mehr so rundum von den gängigen Sachbgebieten etwas mehr bestellt und bei den Verlagsvertretern geordert werden.
    Und dies sollte dann jeder Inhaber /Inhaberin in seiner Buchhandlung gut überlegen, welche Kunden dort einkaufen und welche Bücher auch erwartet werden.
    Insgesamt gesehen also für 2016 kein einfaches Thema, denn auch die einzelnen Verlage sind da ja gefordert. Und an ihnen liegt es, welche Bücher in diesem Jahr auf den Buchmarkt kommen werden und wie die Verlage die Buchpreise festsetzen.
    Wichtig ist weiterhin, dass auch auf die Preisbindung für Bücher im Buchhandel hingewiesen wird.
    H. Kraft

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