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Deutscher Verlagspreis 2021: Das sind die Gewinner

Monika Grütters (Foto: Christof-Rieken)

Zum dritten Mal wurde der Deutsche Verlagspreis an 63 kleinere und mittlere unabhängige Verlage verliehen. Die mit jeweils 60.000 Euro dotierten Hauptpreise gehen an den auf Foto- und Kunstbücher spezialisierten Stuttgarter Verlag Hartmann Books, den in Leipzig ansässigen Klett Kinderbuch Verlag sowie den auf junge Literatur ausgerichteten Berliner Verlag Korbinian.

Die Preisverleihung durch Kulturstaatsministerin Monika Grütters fand aufgrund der Pandemiemaßnahmen hybrid statt: 13 per Losverfahren ausgewählte Preisträger konnten ihr Gütesiegel in den Münchner Kammerspielen persönlich entgegennehmen, alle anderen wurden virtuell zugeschaltet.

So begründet die Jury die Vergabe der Hauptpreise:

  • Korbinian: „Die Erfolgsgeschichte des jungen Korbinian Verlags beruht auf Gespür und Glück, vor allem aber auf unkonventionellen Ideen und einer programmatischen Schärfe. Gegen die Konventionen des Betriebs setzt der Verlag konsequent Engagement, Leidenschaft und einen kollaborativen Ansatz. Gerade in Zeiten, in denen in vielen gesellschaftlichen Bereichen demokratische Kultur als die vorauseilende Erfüllung von Bedürfnissen verstanden wird, bedarf es eines solchen, davon unabhängigen verlegerischen Selbstverständnisses.“
  • Klett Kinderbuch: „Der Leipziger Verlag Klett Kinderbuch nimmt Kinder ernst und hinterfragt für sie – notfalls auch an den Vorstellungen der Eltern vorbei – Rollenbilder und Klischees. Der Alltag von Kindern ist Bezugspunkt des Verlagsprogramms, kindliche Phantasie sichtlich Inspiration für lebensnahe, wilde, mutige und experimentierfreudige Illustrationen und Geschichten. Dabei gerät den Autorinnen und Autoren sowie Illustratorinnen und Illustratoren nie aus dem Blick, auf Ängste, Fragen und Verunsicherung ebenfalls mit Inspiration zu reagieren und dafür auch politisch strittigen Themen nicht aus dem Weg zu gehen. Der Idealfall jeglicher Kommunikation: sich gegenseitig den Horizont zu weiten.“
  • Hartmann Books: „Hartmann Books verlegt Kunst- und Fotobücher mit ästhetischem und politischem Anspruch, die sowohl durch ihre originelle Konzeption als auch durch ihre individuelle Gestaltung und die hohe handwerkliche Qualität bestechen. Bereits in den ersten fünf Jahren seit seiner Gründung hat dieser Stuttgarter Verlag ein beeindruckendes Spektrum an Themen und Formen hervorgebracht, vom Dokumentarischen zur freien Kunst, von der Auseinandersetzung mit historischen Gegebenheiten zu zeitgenössischen Experimenten.“

Die Unternehmen erhalten die Auszeichnungen nebst Gütesiegel für „ihr kulturelles Engagement, innovative Projekte oder eine außerordentlich hohe Qualität der verlegerischen Arbeit“. Der von Grütters initiierte Preis wird seit 2019 vergeben. Im vergangenen Jahr freuten sich DOM Publishers, Liebeskind und Matthes & Seitz Berlin über die Hauptpreise (mehr dazu hier).

Der Deutsche Verlagspreis ist in 3 Kategorien unterteilt:

  • Drei Verlage erhalten Gütesiegel und den Hauptpreis in Höhe von jeweils 60.000 Euro.
  • 60 weitere Verlage werden mit jeweils 24.000 Euro und ebenfalls einem Gütesiegel ausgezeichnet.
  • Überdies erhalten 3 größere Verlage, die mit ihrem durchschnittlichen Jahresumsatz in den vergangenen drei Jahren über 3 Mio Euro lagen, ein undotiertes Gütesiegel. Das sind in diesem Jahr GmeinerNarr und Steidl.

Anders als in den Vorjahren waren 2021 mit 8 Verlagen deutlich weniger Vorjahressieger erneut vertreten, 2020 lag deren Anzahl bei 30. Allerdings befinden sich auch ehemalige Hauptpreisträger wie Spector Books oder Hädecke in der Auszeichnungsliste und die diesjährigen Hauptpreisträger waren allesamt im vergangenen Jahr bereits unter den Preisträgern des Gütesiegels.

Mehr Teilnehmer und mehr Geld

Die Prämien des Deutschen Verlagspreises wurden in diesem Jahr deutlich erhöht, und zwar um 4000 Euro auf 24.000 Euro in der zweiten Kategorie für die insgesamt 60 Verlage. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von rund 1,6 Mio Euro vergeben. Bei der 3. Auflage des Verlagspreises hatten sich 366 Verlage beworben, im Vorjahr waren es 334 Unternehmen gewesen. Damit stieg die Bewerberzahl gegenüber dem Vorjahr erneut um rund 10% an.

Der Jury unter Vorsitz der Germanistin und Literaturkritikerin Insa Wilke gehören die Literaturübersetzerin Patricia Klobusiczky, der Verantwortliche für Business Development bei der Frankfurter Buchmesse Lars Birken-Bertsch, der Buchhändler und Bookstagrammer Florian Valerius, der Ressortleiter des Feuilletons der „FAZ“ Hannes Hintermeier, der freie Hersteller und Buchgestalter Hans-Heinrich Ruta und der Literaturwissenschaftler und Leiter des Literaturhauses Hamburg Rainer Moritz an.

Die Preisträger in den dotierten Kategorien

  • Ars Vivendi
  • Avant*
  • Be.bra
  • Bertz + Fischer
  • Buchfunk
  • Buchkinder
  • Büro Wilhelm
  • Carl Auer
  • Ciconia Ciconia
  • Conbook
  • Connewitzer Verlagsbuchhandlung
  • Diwan Hörbuchverlag
  • Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung (DVB)
  • E. A. Seemann Henschel
  • Ebersbach & Simon*
  • Edition Converso
  • Edition FotoTapeta
  • Edition Delta
  • Edition Memoria
  • Edition Orient
  • Edition Rugerup
  • Eisele Verlag*
  • Eta Verlag
  • Günther Emigs Literatur-Betrieb
  • Gutleut Verlag
  • Hädecke
  • Hartmann Books
  • Hochroth Berlin
  • Hörcompany
  • Hirnkost
  • Jaja Verlag
  • Kehrer Verlag
  • Klett Kinderbuch*
  • Klinkhardt & Biermann
  • Klostermann
  • Korbinian*
  • Kunstanstifter
  • Leiv Verlag
  • Lilienfeld Verlag
  • Literatur-Quickie (LQ)
  • Lukas Verlag
  • Mairisch
  • Mentor
  • Mitteldeutscher Verlag
  • Mixtvision
  • Nünnerich-Asmus
  • Onomato Verlag
  • Orlanda
  • Osburg*
  • Parasitenpresse
  • Querverlag
  • Sandstein Verlag
  • Schreiber & Leser
  • Spector Books
  • Stadelmann
  • Sukultur
  • Susanna Rieder Verlag
  • Trescher*
  • Verlag für Berlin-Brandenburg (vbb)
  • Verlag Das Kulturelle Gedächtnis (VDKG)*
  • Verlag Kettler
  • Wehrhahn
  • w_orten & meer

* auch im Vorjahr ausgezeichnet

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