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Der Verband steht geschlossener da

Nachdem die VdÜ-Mitglieder am Wochenende den Entwurf einer Gemeinsamen Vergütungsregel abgelehnt und für ein Revirement an der Verbandsspitze gesorgt haben (hier die Meldung), erklärt der neue VdÜ-Vorsitzende Hinrich Schmidt-Henkel im Interview mit buchreport, wie es  jetzt weitergeht. Außerdem porträtiert buchreport den renommierten Übersetzer.

Das Gros der Übersetzer hat sich gegen die Vergütungsregeln ausgesprochen. Wie geht es jetzt weiter?
Der Interimsvorstand (gewählt bis zur nächsten regulären Mitgliederversammlung im Frühjahr 2009) wird im Gespräch mit den Verlagen, die an einer langfristigen Branchenregelung interessiert sind, versuchen, Perspektiven für eine solche zu entwickeln, als Grundlage für neue Gerhandlungen.

Droht die Frage nach den Vergütungsregeln den Verband zu sprengen?
Der Verband steht geschlossener da als seit langem: Die Entscheidung wurde mit über 2/3-Mehrheit getroffen. In Köln hat eine engagierte, aber sachliche Atmosphäre geherrscht.
 
Was haben Sie sich für Ihre Amtszeit vorgenommen? Wie können Sie die  Stimmung im Verband verbessern?
Ich weiß aus vielen Einzelgesprächen mit Verlagsleitern und -mitarbeitern, dass auch sie die ökonomische Misere der Übersetzer sehen. Ich meine, dass Übersetzer und Verwerter gleichermaßen an einer langfristigen Regelung interessiert sind und diese letztlich nicht den Gerichten überlassen wollen. Wir müssen u.a. versuchen, neu zu denken, wie eine angemessene Vergütung der Übersetzer finanziert werden kann. Wer in Köln dabei war, hat die optimistische und erleichterte Stimmung großer Teile der Versammlung gespürt. Der vorgelegte Vorschlag hätte einen status quo ante festgeschrieben und als „angemessen“ etikettiert.

Was sind Ihre sonstigen Ziele?
Unter anderem, daran zu erinnern, dass Literaturübersetzungen – setzt man an honorar- und kaufkraftentwickung in bezug – über viele Jahre hin immer billiger geworden sind. Monatseinkommen von durchschnittlich kaum über 1000 Euro für viele literarische Übersetzer können nicht als angemessen bezeichnet werden.

Die Fragen stellte Daniel Lenz

Wer ist Hinrich Schmidt-Henkel? buchreport hat den renommierten Übersetzer 2005 getroffen und hier porträtiert.

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